Rezension

War es wirklich ein großer Fehler?

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Bewertet mit 4 Sternen

Der große Fehler
Jonathan Lee
Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence

Kennt ihr den Mann, der New York zu dem gemacht hat, was es heute ist? Ich meine den Begründer des 'Greater New York’s', der Mann, der für den Zusammenschluss der einzelnen Bezirke Brooklyn, Manhattan, Staten Islands (damals Richmond), Bronx und Queens, dem heutigen New York, wie wir es kennen, verantwortlich ist? Der Planer des Central Parks? Der Erbauer der New York Public Library? Er war Anwalt, Stadtplaner und Visionär. Bruder von zehn Geschwistern, geboren 1820, als Sohn einer armen Bauernfamilie.

Darf ich vorstellen:
Andrew Haswell Green. Er wird an einem Freitag, den 13., im Alter von 83 Jahren, auf offener Strasse erschossen. Zeugen gab es reichlich, den Täter verhaftete man umgehend. War es ein Versehen, ein geplanter Mord oder ein großer Fehler?
Inspector McClusky wird mit diesem Fall beauftragt.

Wer jetzt einen normalen Krimi erwartet, liegt hier völlig falsch. Es ist ein Roman. Fakten treffen hier auf Fiktion.
Lee erzählt die Geschichte Greens auf zwei Zeitebenen:
Die erste Geschichte beginnt bei Greens Tod und die andere bei seiner Geburt.

Lee schreibt in einer wundervollen Sprache, ich fühlte mich ins 19. Jahrhundert katapultiert, so müssen Gentlemen gesprochen haben, dabei kommt Lee vom Hölzchen aufs Stöckchen. Mal sind die Sätze kurz, mal wollen sie nicht enden, dabei ist er skurril, humorvoll, ernst und detailliert. Es ist ein anspruchsvolles Buch, eines was Zeit verdient.
Feine Literatur für alle, die sich mal auf einen 'großen Fehler' einlassen wollen.