Rezension

War leider nicht mein Geschmack

Dein Lächeln um halb acht - Laura Jane Williams

Dein Lächeln um halb acht
von Laura Jane Williams

Bewertet mit 2.5 Sternen

Im Knaur Verlag erscheint der Roman "Dein Lächeln um halb acht" von Laura Jane Williams.

 

Nadia ist ein etwas chaotischer Mensch und versucht gerade, ihr Leben auf Reihe zu bringen. Jeden Morgen versucht sie um 7:30 Uhr die Londoner U-Bahn zu erwischen, das schafft sie aber nicht immer, sie verschläft auch gern einmal und das passiert öfter. In der Bahn hat ein junger Mann ein Auge auf sie geworfen und erwartet sie sehnsüchtig jeden Morgen. Leider ist er sehr schüchtern und traut es sich nicht, sie anzusprechen. Deshalb schaltet er eine Zeitungsanzeige, mit folgendem Gesuch: »An die hinreißende Frau mit den Kaffee-Flecken auf dem Kleid. Lust auf einen Drink?« Erst fühlt sich Nadia nicht persönlich angesprochen, aber dann macht ihre Freundin Emma mit Daniel in Nadias Namen ein Date klar. Und schon geht das Chaos los. 

 Vom farbenfrohen Äußeren dieses Buch war ich sofort angetan, es wurde mir eine wunderbare Liebeskomödie versprochen und so habe mich schnell ans Lesen gemacht. Leider empfand ich die Lektüre alles andere als humorvoll, frisch und klug. Ich schildere meinen persönlichen Eindruck und hoffe, damit nicht sämtliche Hoffnungen anderer Leserinnen zunichte zu machen. 

Was mir bei dieser Story gut gefallen hat, sind die häufigen Fast-Begegnungen zwischen Nadia und Daniel. Immer wieder rauschen sie knapp aneinander vorbei und das steigert die Spannung auf ein erstes Treffen. Die Story wird umschichtig aus der Sicht von Nadia und Daniel erzählt, dadurch kann man ihren Gedanken und Erlebnissen gut folgen. Beide sind um die Dreißig Jahre alt, wirken ganz nett, verhalten sich aber wie Teenager. Völlig unmöglich fand ich die Gespräche von Nadias Freundinnen Gaby und Emma, deren Sprache mit vielen Kraftausdrücke durchsetzt war und die jedem ihre feministischen Ansichten mitteilen mussten. Überhaupt hat mich diese Clique mit ihren komischen Club-Mitgliedschaften genervt, Nadia arbeitet in einem Labor für künstliche Intelligenz, auch das sorgt für eine Darstellung einer bestimmten Gesellschaftsebene, die angesagt sein mag, mir aber völlig uninteressant erscheint.

Von stimmungsvoller, knisternder Romantik oder interessanten Themen habe ich keine Spur entdecken können, viele Dialoge und langweilige Treffen und komische Verhaltensweisen von Nadia und Daniel lassen auch jede noch so kleine Hoffnung auf einen schönen Liebesroman verpuffen.

Es gibt keine Szenen, die mir wichtig erschienen, alles wirkte wie ein ständig vorbeiziehendes Einerlei und von der Londoner Kulisse habe ich nur Bar mit ihren teuren Drinks entdecken können. Schade, hier hätte etwas Flair die Szenerie deutlich beleben können. 

Die Geschichte um Nadia und Daniel ist leider nicht so prickelnd und spannend wie Romeo und Julia. Hier brennt keine Liebe, die den Leser bis zum Ende bangen lässt.