Rezension

War mir ein bisschen zu melancholisch

Luzies Erbe - Helga Bürster

Luzies Erbe
von Helga Bürster

Bewertet mit 3 Sternen

Luzie ist fast 100 Jahre alt, als sie stirbt. Sie hinterlässt einen Koffer voller Erinnerungen, der von den starken Frauen in ihrer Familie (über vier Generationen) vorgefunden wird. Sie hatte während des Krieges eine Beziehung zu Jurek, Zwangsarbeiter aus Polen, und bewahrt hierüber viele Geheimnisse…
Auch in den anderen Generationen scheint das Schweigen in der Familie Mazur zu überwiegen.

Meine Meinung:
Das Buch fängt eigentlich recht flott an und gefiel mir am Anfang sehr durch die sehr eindringlich, fast schon poetische Schreibweise. Durch die Erzählung aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Zeiten und Generationen konnte man als Leser(in) anfangen, sich ein vielschichtiges Bild von der Familie Mazur, den handelnden Personen und den vielfältigen Geheimnissen zu machen.
Besonders die Geschichte von Luzie und Jurek, dem polnischen Zwangsarbeiter während des zweiten Weltkriegs, war sehr bedrückend und berührend beschrieben.

Leider konnte das Buch insgesamt meine Erwartungen nicht vollständig erfüllen, weil auch im Buch selbst die Philosophie des Schweigens fortgesetzt wurde und ich gar nicht die Informationen bekommen habe, die ich mir erhofft hatte. Darüber hinaus vermittelt das Buch durchgängig eine melancholische, oft schon düstere und triste Stimmung, die mich auch selbst bedrückt hat.
Ich finde es zwar wichtig, dass mit dem Buch die wichtige Botschaft vermittelt wird, welchen Schaden Fremdenfeindlichkeit und rechtes Gedankengut anrichten kann, aber insgesamt hätte ich mir doch noch eine tiefgründigere und erkenntnisreichere Lektüre gewünscht.

Fazit:
Das Buch lässt mich leider zum Teil etwas ratlos zurück und ich weiß nicht genau, was es mir sagen will. Ich hätte mir durchaus nach der vollmundigen Ankündigung noch mehr davon versprochen.