Rezension

War mir zu sehr in die Länge gezogen

Das unendliche Meer - Rick Yancey

Das unendliche Meer
von Rick Yancey

Bewertet mit 3 Sternen

Meine Meinung

Also mit dem Buch hab ich mir ein bisschen schwer getan. Im ersten Band hab ich ja schon ein bisschen bemängelt, dass es sich anfangs sehr hinzieht, was sich dann aber gegen Ende zum Glück geändert hat: hier war es ähnlich. Das erste Kapitel hat mich gleich mit einer Sichtweise einer ganz anderen Figur konfrontiert, was ich sehr spannend fand. Dann ging es aber lange mit Cassie und ihren Begleitern weiter, ohne das wirklich viel passiert ist. Das hätte man sehr viel kürzer halten können und wurde durch Rückblicke und kleinen Wiederholungen extrem in die Länge gezogen.
Auf den letzten 100 Seiten war dann endlich wieder etwas neues und aufregendes, die Hintergründe zu der ganzen Alienaktion sind näher gerückt, obwohl ich immer noch nicht weiß, was wirklich hinter dem ganzen steckt.

Rick Yancey hält hier sehr hinter Berg, womit er sicher die Spannung hoch halten will, aber ich muss ehrlich sagen, dass so ein kleiner Durchblick schon schön gewesen wäre. So viele Andeutungen frustrieren mich ein bisschen, wenn ich so gar keinen Plan habe. Im Buch taucht ja öfters die Frage auf, warum der Angriff in diesen fünf Wellen kam, warum nicht gleich die komplette Menschheit ausgerottet wurde und warum gerade jetzt, nachdem die Entwicklung der Menschen schon jahrhundertelang beobachtet wurde. Die Eklärungen dazu sind sehr vage.

Der Schreibstil ist wieder flüssig, auch wenn er hier manchmal abgehackt wirkt, spiegelt er sehr gut die Gefühle und Gedanken der Charaktere wider, denn auch in Band 2 erzählt der Autor aus den Sichtweisen der Figuren. Es gibt leider auch einige kleine Wiederholungen und ich hatte grade im ersten Teil des Buches oft den Eindruck, dass ich mit unnützem Wissen aufgehalten werde und die Handlung auf der Stelle tritt. Da musste ich mich sehr zurückhalten, nicht querzulesen oder Seiten zu überblättern. Dadurch kommt auch wenig Spannung auf - hier hat Rick Yancey meiner Meinung nach kein gutes Mittelmaß gefunden. Ein kleines Zitat, was ich gefunden habe, passt da sehr gut dazu und spiegelt wieder, wie ich mich beim Lesen gefühlt hab:

"Die Wahrheit zu finden ist, als würde man den Horizont verfolgen" S. 324

Im letzten Drittel konnte er mich aber wieder fesseln, denn hier gab es viele Einblicke, was die Invasion ausgelöst haben könnte. Manche Sätze und Formulieren sind metaphorisch und sehr schön zu lesen und haben das ganze richtiggehend belebt, aber wirklich schlau daraus geworden bin ich nicht. Die Beweggründe der Aliens sind immer noch schwammig, einfach nicht greifbar, obwohl man viele Hinweise bekommt und ich kann nur hoffen, dass der Autor zum Abschluss eine sinnvolle und gut durchdachte Erklärung liefert!

Fazit

Die Handlung ist hier sehr auf der Stelle getreten und ich war doch etwas enttäuscht, so wenig über die Hintergründe zu erfahren - was weniger Spannung als eher Frustration bei mir erzeugt hat. Trotzdem geben ich dafür 3 Sterne, weil das Thema an sich mit überzeugt hat und ich hoffe auf eine sehr gute Auflösung in Band 3 ;)

© Aleshanee
Weltenwanderer

Die 5. Welle

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