Rezension

War wohl nichts ...

Zehn Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen
von Hallgrímur Helgason

Die 10 Tipps, das Morden zu beenden und mit dem Abwasch zu beginnen, habe ich auch Wochen nach der Lektüre des gleichnamigen Buches nicht herausfinden können, aber da ich ja nicht in der Haut des Protagonisten Toxic stecke, ist das nicht so tragisch. Was uns der Autor bzw. Übersetzer mit dem Titel sagen will, ist mir schleierhaft. Eines hat er jedenfalls geschafft: Neugierde erwecken! Wer kann schon einem solch interessanten Aufdruck auf einem Buch widerstehen?

Im Nachhinein bzw. schon während des Lesens habe ich es zeitweise bereut, auf diesen Trick hereingefallen zu sein. Anfangs mag das Buch ja noch ganz witzig sein und durch die Leseprobe hier auf vorablesen.de hatte ich mir unterhaltsame Stunden erhofft, aber die sind leider ausgeblieben. Die Qualität der Witze nimmt mit zunehmender Seitenzahl stark ab, der Sinn so mancher Handlungen bleibt verborgen und die Überwindung, die zum Umblättern nötig ist, nimmt mehr und mehr zu. Möglich, dass die Isländer ein schräges Volk sind, keine Ahnung. Vielleicht ist auch nur der Autor ein skurriler Zeitgenosse, ich weiß es nicht. In seinem Buch hat er definitiv zu sehr versucht, lustig zu sein.

Ein Auftragskiller, der die Identität eines Predigers annimmt und als eben jener versucht in Island unterzutauchen. Was ihm dabei zustößt ist einfach zu viel des Guten. Die Personen sind ziemlich oberflächlich dargestellt und Vieles wirkte auf mich zu wirr und teilweise sogar unverständlich. Manchmal springt er von einer Sache zu einer anderen ohne dass irgendein Zusammenhang klar wird. Stets mit dabei ist ein gewisser Wortwitz, der unter anderem auch auf der Sprachbarriere zwischen Toxic und den Isländern beruht. Leider driftet die Ausdrucksweise dabei ziemlich oft ins Vulgäre ab und obwohl ich in der Hinsicht definitiv Spaß verstehe, war das Buch für mich an vielen Stellen einfach nicht lustig. Musste mich beim Lesen stellenweise wirklich weiterquälen und einzig und allein die Tatsache, dass das Buch weniger als 300 Seiten hat, hat mich vom Abbrechen abgehalten.

Leider wird das mein erstes und letztes Buch von diesem Autor bleiben. Es gibt definitiv bessere Bücher, die die Zeit, die man in sie investiert auch wert sind.

Kommentare

JeannyMeyer kommentierte am 12. September 2013 um 18:10

Man muss sich etwas mit dem isländischen Humor und der Kultur auskennen, um das Buch durchgehend witzig zu finden.