Rezension

Warmherziger Roman über das Thema Angsterkrankung

Solange wir uns haben - Andrea Ulmer

Solange wir uns haben
von Andrea Ulmer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Jessica Hanser ist geschieden und lebt mit ihrer sechzehnjährigen Tochter Miriam in einem Haus mit Garten. Sie dachte, sie hätte ihr Leben als alleinerziehende, berufstätige Mutter im Griff. Doch dann hat sie plötzlich Panikattacken und kann nicht mehr arbeiten. Miriam scheint wenig Verständnis für ihre Mutter zu haben. Diese erhält jedoch unerwartet Hilfe von ihrer seltsamen Nachbarin Hildegard, die sich als große Stütze in einer schwierigen Zeit entpuppt. Als Miriam plötzlich wegläuft, ist Jessica panisch. Kann sie es schaffen, ihre Krankheit zu überwinden und ihre Tochter zurückholen?

Jessica ist eine sympathische Protagonistin. Lange will sie nicht wahrhaben, dass sie krank ist. Dadurch ist ihr Verhalten für jemanden, der noch nie mit einer Angsterkrankung zu tun hatte, oft irrational und nicht unbedingt nachvollziehbar. Oft wirkte sie wie ein trotziges Kind. Trotzdem gelang es mir mich in sie hinein zu versetzen und ihre Situation nachzuempfinden. Ich habe Jessica gern begleitet und ihr gern dabei zugesehen, wie sie anfängt ihr Verhalten zu überdenken und eine Veränderung durchmacht.

Der Schreibstil von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen. In den Vorbemerkungen steht, dass die Autorin in diesem Buch die Angsterkrankung eines nahen Angehörigen verarbeitet. Das zeigt, dass sie sich mit dem Thema auskennt und macht die Geschichte authentisch. Das Thema wurde glaubhaft dargestellt.

Der Roman „Solange wir uns haben“ von Andrea Ulmer hat mir gut gefallen. Ich hatte bisher zum Glück noch nicht mit dem Thema Angsterkrankung zu tun. Das Buch hat mich zum Nachdenken angeregt. Ich kann dieses Buch jedem, der sich beruflich zu viel Stress aussetzt,  nur ans Herz legen. Man sollte es als Warnung sehen, was passieren kann.