Rezension

Warten auf das Ende der Einsamkeit

Warten auf Eliza -

Warten auf Eliza
von Leaf Arbuthnot

Bewertet mit 4 Sternen

Zwei Menschen am Tiefpunkt ihres Lebens treffen aufeinander und finden nicht nur Freundschaft, sondern auch zu sich selbst. Sehr bewegend.

Ada ist 7o Jahre alt und hat vor kurzem ihren geliebten Mann Michael, einen Literaturprofessor, verloren. Sie kommt nur sehr schlecht mit ihrem neuen Leben zurecht, allein in dem großen Haus in Oxford. Auch die Umgebung, die immer schneller voran schreitet, macht ihr Sorge.

Eliza ist 25, Doktorandin der italienischen Literaturwissenschaft, hat nach der Trennung von ihrer ersten großen Liebe Ruby, nur noch ihren Vater. In Oxford ist sie jedoch einsam. Ohne Rubys Führung kommt sie überhaupt nicht zurecht, findet kaum Anschluss und auch die Promotion bereitet ihr zunehmend Probleme. Ihr Selbstbewusstsein ist am Boden.

Zwei Frauen, ein Problem - Einsamkeit. Was sie nicht wissen ist, dass sie genau gegenüber wohnen und so ist ein Aufeinandertreffen der beiden wohl nur eine Frage der Zeit. Ist es überhaupt möglich, dass zwei Frauen aus unterschiedlichen Generationen Freundschaft schließen und sich gegenseitig helfen, die Tiefpunkte in ihrem Leben zu überwinden?

Die Geschichte, die abwechselnd aus der Sicht von Ada und Eliza erzählt wird, ist zunächst bestimmt von den Problemen der Protagonistinnen. Die Einsamkeit wird so gut beschrieben, dass man sie greifen könnte. Der ein oder andere könnte sie selbst als bedrückend empfinden. Jedoch ist der Schreibstil und der Aufbau von einer Leichtigkeit, dass man das Buch dann doch gar nicht mehr weglegen möchte. Man hofft so sehr, dass sie sich gegenseitig helfen, ihre Lebensfreude und ihr Selbstbewusstsein wiederzufinden, und natürlich auch die verloren Eule (eine von zweien, welche Ada und Michael viel bedeuteten). Auch wenn es für mich einige winzige Unstimmigkeiten in dem Buch gab, ist es durchaus sehr lesenswert.