Rezension

Warum gibt sich ein Anwalt als Obdachloser aus?

Der Tote von der Isar - Frank Schmitter

Der Tote von der Isar
von Frank Schmitter

Ein scheinbar Obdachloser wird an der Isar gefunden. Erst bei der Obduktion stellt man fest, dass der Tote vom Zustand her alles andere als obdachlos ist.
Niemand vermisst ihn, so dass erst durch ein Bild vom Toten in der Zeitung dessen Identität geklärt werden kann. Es ist der Rechtsanwalt Arndt Baumann.
Die Frage, wieso Arndt Baumann als Obdachloser gekleidet war und wer ihn umgebracht hat, beschäftigt die Kommissare Gerald van Loren und sein Kollege Batzko.
Alles führt zu einer geheimnisvollen Wohnung.

Obwohl es bereits der 2. Teil mit Kommissar Gerald von Loren ist, ist dieser Krimi für mich das erste gelesene Werk des Autors.

Durchgehend kann der Autor die Spannung halten, die er gleich zu Beginn erzeugt hat. Lange tappt man bei den Ermittlungen im Dunkeln, vermutet mal den einen, mal den anderen Verdächtigten. Immer neue Aspekte kommen ins Spiel und erst mit Ende des Buches erscheint der Krimi als „rund“, als stimmig. Solange bleibt der Leser im Ungewissen mit seinen Vermutungen.

Die beiden Ermittler sind ein ermittlungstechnisch starkes Team, das sich ergänzt.
Während Gerald von Loren Beziehungsprobleme mit seiner Frau hat, die sich gerade auf einem Selbstfindungstrip befindet und mit dem Sohn zu ihrer Mutter geflüchtet ist, bekommt er unaufgefordert Ratschläge von Batzko.

Sie ermitteln in alle Richtungen und sind auf die Hilfe der Bevölkerung angewiesen. Dabei treffen sie auf die unterschiedlichsten Charaktere und auf einen Hinweis, der sie vor neue Rätsel stellt.

Die beiden Protagonisten sind sympathisch, die Polizeiarbeit und –recherche sind glaubhaft und nachvollziehbar dargestellt.
Trotz immer neu aufkommender Aspekte und Verwicklungen verlieren sie nie ihr Ziel aus den Augen.

Man muss den ersten Teil nicht gelesen haben, um in die Geschichte hineinzukommen, sie steht für sich allein.
Ein empfehlenswerter Roman, bei dem die Spannung konstant bleibt.