Rezension

Warum hab ich das erst so spät gelesen?

Schatten des Wolfes - Patricia Briggs

Schatten des Wolfes
von Patricia Briggs

Bewertet mit 5 Sternen

Warum manche Bücher lange liegen weiß ich gar nicht. Dieses Buch stand jetzt seit November ungelesen in meinem Regal. Irgendwie hatte ich nie Lust, doch jetzt dachte ich mir, daß die „alten" Bücher auch mal dran seien. Zum Glück habe ich das endlich gemacht, sonst wäre mir eine wundervolle Geschichte entgangen.

Die Geschichte spielt im „Mercy-Thompson-Universum“, man muß die Bände allerdings nicht gelesen haben, eigentlich wird hier alles erklärt.

Anna, schwer misshandelt von ihrem Rudel, kann nicht mehr anders und ruft den Marrok, das Oberhaupt aller Amerikanischen Werwölfe, zu Hilfe. Eigentlich ging es um einen vermissten Wolf, doch schnell dreht sich alles nur um sie. Charles, Sohn des Marroks und sein Vollstrecker, wird geschickt, um nach dem Rechten zu sehen. Dort angekommen, erkennt er schnell, das Anna ein Omega-Wolf und damit sehr wertvoll ist. Scheinbar überstürzt, bindet er sich an sie und nimmt sie nach Lösung der örtlichen Rudelprobleme mit zu sich, in die Wildnis von Montana. Doch auch dort gilt es Probleme zu lösen, private und rudelmäßige.

Anna ist traumatisiert, aber nicht gebrochen. Sie weiß was sie will, hauptsächlich überleben, doch nachdem sie Charles kennen lernt und ihr erklärt wird, was sie eigentlich ist, faßt sie mehr Selbstvertrauen. Drei Jahre Konitionierung lassen sich natürlich nicht sofort ablegen, aber sie versucht, weiterzumachen und einen neuen Platz im Leben zu finden.
Charles ist stark und beschützend, jedoch entwaffnend und manchmal schmerzhaft ehrlich und er bleibt seiner Linie immer treu. Erstaunt über die schnelle Bindung gibt es immer noch Hindernisse und er ist sich nicht zu schade, Schwäche zu gestehen und Fragen zu stellen.

Beide wurden sehr sympatisch dargestellt. Hier stehen eindeutig die Gefühle der Charakter im Vordergrund. Es ist nicht die große romantische Liebe, dafür haben beide einfach zu viele Probleme und zu viel Vergangenheit, aber sie wachsen zusammen und dabei wachsen auch die Gefühle. Die eigentliche Hintergrundgeschichte wird die ganze Zeit spannend erzählt und vor diesem Hintergrund die Handlungen der Hauptfiguren sehr realistisch dargestellt.

Wer die Mercy-Thompson Reihe kennt, stößt hier immer wieder auf schon bekannte Charaktere, was ich immer gerne mag. Auch die wurden glaubhaft dargestellt und unterschieden sich in ihrer Darstellung nicht von der schon bekannten.

Ingesamt eine sehr schöne Geschichte, die ich ungern verpasst hätte. Den Folgeband werde ich auf jeden Fall lesen.