Rezension

Warum hat nicht bereits der erste Band so gut sein können? Das Ende der Trilogie ist der Anfang der Serie.

Dark Space - Der Ursprung - Jasper T. Scott

Dark Space - Der Ursprung
von Jasper T. Scott

Bewertet mit 3.5 Sternen

Warum hat nicht bereits der erste Band so gut sein können? Das Ende der Trilogie ist der Anfang der Serie.

Inhalt: Ethan und Atton sollen vor Gericht gestellt werden, als es zu einer überraschenden Wendung kommt. Ihre Verbrechen müssen kurz beiseite geschoben werden, um einer größeren Gefahr gegenüberzutreten. Am Eingang zum Dark Space kommt es dann zum Showdown.
Der Anfang dieses Buches ist schlecht. Das muss man sagen. Die offenen Enden des zweiten Teils werden schnell und hastig aufbereitet und abgeschlossen, da hätte man sich mehr erwartet. Mir persönlich ging das zu schnell. Das Ganze wirkte wie eine ungern erledigte Auftragsarbeit. Aber auch die Charaktere wirken während des gesamten Buches relativ platt, wie auch schon in den vorherigen Bänden, einzig Admiral Hoff weist mehrere Dimensionen auf und entwickelt sich sehr interessant.
Auch zu kritisieren ist der Übersetzer. Ich habe das Original nicht gelesen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass „Made“ die korrekte Übersetzung für das ultimative Schimpfwort ist oder dass „Schmiermaxe“ einen adäquaten Begriff für Ingenieure darstellt. Wenn man einen seriösen, düsteren Text hat und dann solche Wörter daherkommen, ruiniert das einfach die ganze Atmosphäre. Aber wer weiß, vielleicht sind im Original auch tatsächlich solche Begriffe verwendet worden. Zu kritisieren sind sie deshalb aber ebenfalls.
Ist jedoch der erste Teil erst überwunden, hat man einen richtig coolen Space-Sci-Fi-Knaller in Händen. Die Weltraum- und Kampfszenen, die große Stärke des Autors, sind wie immer großartig gemacht. Auch die Holo-Haut, über die ich mich so geärgert habe, kommt nicht mehr vor. Der Plot zieht sich spannend dahin, bietet eine tolle Atmosphäre und überraschende Wendungen, wenn auch manche davon (nicht alle!) gegen den Wind gerochen werden können.
Was mich am meisten geärgert hat, ist die Offenbarung eines bestimmten Geheimnisses. Versteht mich nicht falsch, ich finde das überaus faszinierend, sehr gut ausgefeilt und ich freue mich schon auf den vierten Band, um darin tiefer einzutauchen. Aber in den ersten beiden Bänden wird das nie angedeutet. Was mir eben bei der Dark Space – Trilogie bisher gefehlt hat, war ein interessanter Hintergrund, eine Geschichte, Mythologie. Jetzt kommt die plötzlich und retrospektiv betrachtet finde ich es echt schade, dass der Autor nicht von Anfang an dahingehend mehr gemacht hat.
Jedenfalls bietet dieses Buch ein zufriedenstellendes Ende für die Trilogie, lässt aber genug offen, um dieses Universum wieder besuchen zu wollen. Tatsächlich ist auf Englisch bereits der sechsten Band auf dem Markt. Den vierten werde ich mir auf jeden Fall noch gönnen, dann schauen wir weiter.
Fazit: Es gibt sicher bessere Sci-Fi-Werke, aber Dark Space bietet gute Unterhaltung, Popcorn-Kino in Buchform, weshalb ich es durchaus empfehlen kann.

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