Rezension

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Warum muss der Täter gleich von Anfang an bekannt sein?

Der Erdbeerpflücker - Monika Feth

Der Erdbeerpflücker
von Monika Feth

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Im Sommer bei sengender Hitze wird Jettes Freundin Caro als viertes Opfer des Halskettenmörders aufgefunden. Bert Melzig beginnt mit den Ermittlungen, dich Jette und ihre Freundin und Mitbewohnerin Merle machen ihm einen dicken Strich durch die Rechnung. Denn Jette schwört öffentlich Rache und macht damit den Mörder auf sich aufmerksam. Auch sie beginnt mit privaten Ermittlungen und stößt mit Merle auf die Spur eines mysteriösen Freundes, der wollte, dass Caro Merle und Jette seine Identität verschweigt. Sie machen sich auf die Suche nach ihm und kommen bald auf die Spur eines Erdbeerpflückers. Gleichzeitig verliebt sich Jette in einen jungen Mann und verbringt schöne Stunden mit ihm. Jedoch soll sie Merle nichts von ihm erzählen, schließlich seien sie ja noch nicht lange zusammen, sagt er. Fast zu spät erkennt Jette, mit wem sie es in Wahrheit zu tun hat.

 

Meine Meinung:

Die Handlung finde ich eigentlich super, ein sehr spannender Krimi mit guten Ermittlungen. ABER: Warum muss der Leser schon von vorne herein wissen, wer der Täter ist? Sowohl Titel, Klappentext und das erste Kapitel klären seine Identität. Das nimmt einen ungeheuren Teil der Spannung, das Rätseln nach dem Täter fällt weg, so kann man nur tatenlos zusehen, wie Jette in ihr Unglück läuft. Zwar sorgt dies auch für einige Spannung, allerdings ist dies bei Weitem nicht so fesselnd wie die Suche nach dem Täter. Man begleitet Jette und Merle auf ihrer Spurensuche und ein amüsantes Element bilden dabei die Gespräche mit dem Kommissar Bert Melzig, der die Mädchen davon abhalten will, privat zu ermitteln und sich in Gefahr zu begeben, allerdings hören sie ja nie auf ihn;) Diese private Suche finde ich sehr packend und sie ist keineswegs langweilig, obwohl sie einen Großteil des Buches einnimmt. Mit dem Kennenlernen des Täters fiebert man immer richtig um Jette und hofft, dass ihr nichts passiert und sie doch noch merkt, wer er wirklich ist. Der Showdown kam dann aber für mich sehr überraschend, bei diesem Treffen hatte ich eigentlich keine Bedenken, dass Jette etwas passiert. Dies hat die Spannung nochmal ziemlich in die Höhe getrieben, besonders da Jette nur knapp entkommt. Allerdings habe ich die ganze Zeit nicht wirklich verstanden, wie ein rational denkendes und intelligentes Mädchen wie Jette einen Freund nehmen kann, der ihr die selben Auflagen macht wie der Freund ihrer toten Freundin Caro! So blind kann Liebe doch auch nicht machen, oder? Vor allem da ihre beste Freundin Merle sie öfters gefragt hat, da hätte sie doch ruhig etwas sagen können. Beide Mädchen und auch Bert Melzig waren mir sehr sympathisch, auch wenn Bert Melzig öfters ziemlich in den Hintergrund gerückt ist und man relativ wenig über ihn erfahren hat. Seine Art, sich um die Mädchen zu kümmern, sie aber auch anzuschnauzen, falls sie sich mutwillig in Gefahr begeben, hat mir sehr gut gefallen. Ebenso fand ich den Erdbeerpflücker, den Mörder, auch nicht wirklich unsympathisch. Sein Motiv ist für mich nachvollziehbar und sehr realistisch, aber er reagiert schon ziemlich über mit dem Ermorden seiner Freundin. Der Schreibstil war angenehm und flüssig zu lesen, mir sind keine Rechtschreibfehler aufgefallen und die Kapitel waren schön kurz. Das Cover finde ich super und passend, allerdings verrät es mit dem Titel halt schon alles.

 

Fazit:

Ein sehr mitreißender Krimi, absolut empfehlenswert für Krimiliebhaber! Allerdings könnte er noch besser sein, wenn der Täter nicht gleich von Anfang an bekannt wäre. Dieses Konzept gefällt mir nicht so gut und so gibt es 4 von 5 Punkten.