Rezension

Warum nur dieser Hype?

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
von Paula Hawkins

Bewertet mit 3 Sternen

Es gibt sie, dieser Bücher, die (fast) überall einen Hype und große Begeisterung auslösen, während man selbst etwas ratlos davor steht ist. Okay, man folgt dieser meist angetrunkenen Protagonistin auf ihren Zugfahrten und schon bald wird klar, dass bei dem von ihr beobachteten Paar, das ihr beim Blick aus dem Zugfenster auffällt, irgendwas nicht stimmt.  Nun werden im Roman verschiedene Frauenschicksal miteinander verwoben und durch Perspektivenwechsel immer weiter zusammengeführt. Doch zentral folgen wir immer wieder unser oft leicht benebelten Zugfahrerin, deren jämmerliches Selbstmitleid stellenweise etwas nervig ist. Eine Hauptfigur, die man am liebsten mal durchschütteln möchte! Nun könnte man sagen, die gesamte Handlung ist geschickt konstruiert und fügt am Ende die verschiedenen Handlunsstrenge zu einem überraschenden Finale zusammen. Das dann alles so unmittelbar zusammenhänt ist ja echt ... ja, irgendwie auch echt arg konstruiert. Also ich hab die Spannung in diesem Roman zum größten Teil vergeblich gesucht. Viel Leerlauf bei dem Mädchen undf seinen Zugfahrten. Herausgekommen ist ein eher durchschnittlicher Roman, der mich nur stellenweise erreicht hat. Am Schluss versucht Paula Hawkins dann noch mal alles zu geben, aber da beschlich mich das Gefühl, dass sie plötzlich ein Tempo aufnehmen wollte, dass sie vorher oft vermissen ließ. Und die Demaskierung des schuldigen Fieslings wirkte ein wenig unglaubwürdig. Da verwandelte sich ein ohnehin schwacher Charakter in eine ziemlich eindimensionale Figur, damit das Böse am Ende ein Gesicht bekommt. Fazit: Das Buch überzeugt besonders im Marketing. Dieer Titel hat es tatsächlich geschafft, als durchschnittlicher Roman erstaunlich postiv in aller Miune zu sein. Man hatte das Gefühl, etwas verpasst zu haben, wen man nicht zu denen gehörte, die GOTTschon gelesen hatten. Doch nach dem Lesen des Romans muss ich feststellen: Na ja, kann man lesen. Muss man aber nicht.