Rezension

Was Astrologie mit Mord zu tun hat oder Mord mit Astrologie

Planetenpolka - Lotte Minck

Planetenpolka
von Lotte Minck

Bewertet mit 4 Sternen

Mit Planetenpolka beginnt Lotte Minck eine neue Reihe von Ruhrpott-Krimödien mit der Astrologin Stella Albrecht als Hauptakteurin. Als begeisterter Fan der Loretta-Reihe war ich gespannt auf das Debüt von Stella. Ich bin einerseits mit hohen Erwartungen aber andererseits auch mit einer Portion Skepsis an das Buch heran gegangen. Meine größte Sorge war, dass ich ständig Vergleiche zwischen Loretta und Stella anstellen würde.

Zum Glück ist Stella jedoch eine ganz andere Persönlichkeit und auch die anderen Protagonisten wie der Journalist Ben Glaeser (Stellas bester Freund) und der Kommissar Arno Tillikowski haben wenig Ähnlichkeit mit den Darstellern in den Loretta-Büchern. Ich denke mit diesen drei Personen werden wir es zukünftig überwiegend zu tun bekommen.

So sympathisch mir die oben genannten Personen sind, so unsympathisch werden die Gegenspieler dargestellt. Es ist relativ schnell klar, dass der Mörder im Kreis der Erben zu suchen ist. Nur welcher der drei Geschwister war es? Motive und Anzeichen gibt es viele.

In die Riege der unsympathischen Personen reiht sich noch Holger von Aalen – ebenfalls Astrologe – ein. Er gehört im Gegensatz zu Stella aber zu den Scharlatanen dieser Branche und ist nur darauf aus, möglichst viel Profit zu machen.

Insgesamt verläuft die Handlung recht unaufgeregt bis zum fulminanten Finale, das bei mir zu einem erhöhten Pulsschlag führte.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig zu lesen und bevor man sich versieht, ist man am Ende angekommen. Wie gewohnt bei der Autorin ist die Geschichte gespickt mit Situationskomik und sehr unterhaltsam.

Stella und Co. sind nicht zu vergleichen mit Loretta und ihren Mitstreitern, brauchen meiner Meinung nach aber einen Vergleich nicht zu scheuen. Ich bin sicher, dass mir die Protagonisten ebenso ans Herz wachsen werden, denn wir sind ja erst am Beginn unserer Bekanntschaft.

Was ich ein wenig vermisst habe, waren mehr Dialoge im typischen Ruhrpottslang. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden.