Rezension

Was bedeutet es, ein Mensch zu sein?

Ich und die Menschen - Matt Haig

Ich und die Menschen
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:

Eines Tages ist der Mathematikprofessor Andrew Martin nicht mehr der Alte. Ein außerirdisches, hoch intelligentes Wesen hat Besitz von ihm ergriffen, gesandt um neues Wissen der Menschen zu zerstören und so den Fortschritt aufzuhalten.

Anfangs hält der neue Andrew nicht viel von den Menschen, denn seiner Meinung nach sind sie gewalttätig und egoistisch. Doch umso mehr er sich in der Welt der Menschen zurecht findet, umso mehr muss er feststellen, dass die Menschen noch andere Facetten zu bieten haben, die auch vielleicht ihre guten Seiten haben.

Meine Meinung:

Matt Haig's Schreibstil ist hervorragend. Geschrieben, wie ein Brief an eine außerirdische Macht, die nur wenig Wissen über die Menschen hat, erzählt der Ich-Erzähler seine Geschichte in kurzen, leicht verständlichen Sätzen. Allerdings benutzt er dabei so einige Worte, die nicht sehr geläufig sind. Für mich war diese Mischung wunderbar, denn sie zeugt von hoher Intelligenz und passte perfekt zur Geschichte.

Die Story ist außergewöhnlich, teils lustig, teils zum Heulen schön. Fast schon grenzt sie an Poesie. Jedoch steht die Geschichte gar nicht so sehr im Vordergrund, denn das Schönste daran, ist die Philosophie zwischen den Zeilen, das Gefühl, dass man beim Lesen bekommt und die Aneinanderreihung tiefgründiger Aussagen.

Der Hauptcharakter ist gewöhnungsbedürftig sympathisch. Er ist anfangs wie ein kleines Kind, welches seine neue Welt erkundet und dabei feststellt, dass es so vieles gibt, woran man festhalten kann. Er entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu jemandem, den man nur ins Herz schließen kann. Isobel ist super. Sie ist überaus sympathisch und liebenswert menschlich. Gulliver ist ein typischer Jugendlicher. Er ist problembehaftet und doch außergewöhnlich. Ich habe alle Charaktere in mein Herz geschlossen.

Dieses Buch ist nicht wie viele andere. Es ist eine Ode an die Menschheit, an Gefühle und das Leben im Ganzen. Es zeigt nicht nur die schlechten Seiten des Menschseins, sondern vielmehr die vielen kleinen Schönheiten, die uns jeden Tag begegnen. Ihr solltet es unbedingt lesen.

5/5 Tatzen

(Diese Rezension gibt es auch auf meinem Blog: http://kittycatina.blogspot.de/)