Rezension

Was bleibt ist die Erinnerung...

Nach Mattias
von Peter Zantingh

Bewertet mit 4 Sternen

„Nach Mattias“ ist ein leises, nachdenkliches Buch über das was bleibt, wenn ein Mensch geht. Welche Leerräume entstehen und wer diese wieder wie befüllen wird. Oder eben auch nicht. Erzählt werden die Ereignisse aus der Sicht von acht Personen, die Mattias mehr oder weniger kannten. Die Mutter, der beste Freund, die Freundin, ein paar „Bekannte“ – jeder hat eine andere Sicht auf das Geschehen und geht anders mit seiner Trauer um. Und so erfährt man als Leser nach und nach was eigentlich passiert ist.

Da ist leider auch der Knackpunkt an der Geschichte. So ganz kam das bis zum Ende des Buches nicht raus. Sehr viel blieb Spekulation. Vielleicht habe ich das Konzept des Buches nicht verstanden, dass seinen Schwerpunkt auf die Trauer und Verhaltensweisen der einzelnen Personen gelegt hat und wie diese miteinander verbunden sind. Für mich gehört allerdings die Ausgangslage, warum die Personen so reagieren wie sie reagieren mit dazu. Das fehlt mir hier. Und so blieb Mattias für mich eine unfassbare Persönlichkeit: da, aber auch irgendwie nicht.

Der Schreibstil lässt sich gut und flüssig lesen. Es handelt sich eher um einen literarischen Schreibstil der einige gute Gedanken beinhaltet; wer also eher „leichte“ Kost liest ist hier falsch.

Das Cover ist nett anzusehen und trotz des Meeres etwas melancholisch. Für meinen Geschmack passt es jedoch nicht zum Inhalt des Buches. Nur ein winziger Moment könnte die Szene widerspiegeln. Das ist mir aber zu wenig, um als Cover zu dienen. Letztendlich kommt es auf den Inhalt an.

Fazit:

Leises, nachdenkliches Buch mit ein paar schlauen Gedanken zu dem was ist und dem was bleibt. Beim Plot und der Umsetzung gibt (für mich) eine Schwäche, weshalb ich hier „nur“ vier Sterne vergebe. Dennoch eine Kaufempfehlung, da ich großes Potenzial beim Autoren sehe und der Spaß am lesen des Buches überwiegt.