Rezension

Was die Leute wohl dazu sagen werden?

Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des roten Hauses - Sophia Verena

Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des roten Hauses
von Sophia Verena

Bewertet mit 3 Sternen

Rezensionen zu gleichnamigen Hörbuch:

Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts eröffnet in einem kleinen Dörfchen in Frankreich das sogenannte „Rote Haus“. Dort finden unter der Leitung von Madam Odette Tanzabende statt, an denen die jungen Frauen, die im Roten Haus leben und arbeiten, mit den Männern des Dorfes bisweilen sehr eng tanzen. Natürlich sind sowohl das Etablissement als auch die Frauen im Dorf sehr verrufen, amüsiert man sich doch nicht mit Männern beim Tanzen. Doch neben dem „Roten Haus“ sorgt auch der alleinstehende Monsieur Mounk für Gesprächsstoff im Dorf. Er verlässt sein Haus nur selten, wohnt dort ganz alleine und hat eigentlich keine Freunde im Ort. Bis die kleine Yvette, Tochter der Tänzerin Lucille aus dem „Roten Haus“, durch Zufall die Bekanntschaft des Eigenbrötlers macht und sich mit ihm anfreundet. Währenddessen muss das „Rote Haus“ geschlossen werden und alle Damen haben nicht nur kein Dach mehr über dem Kopf, sondern auch keine berufliche Existenz mehr. Bis die Frauen aus dem Dorf unerwartet Hilfe erhalten.

„Monsieur Mounk und die kleinen Wunder des Roten Hauses“ war vor etwa drei Jahren das Debüt der Autorin Sophia Verena. Inzwischen sind noch weitere Romane von ihr erschienen. Die Geschichte hier setzt sich im Allgemeinen ein bisschen durch seine antiquierte Ausdrucksweise ab, die der Zeit in dem der Roman spielt, geschuldet ist. Dies unterstützt natürlich den Flair, den die Handlung mit der Zeit entwickelt. Auch die jeweiligen Charaktere werden von der Autorin anschaulich dargestellt. Schnell entwickeln sich dadurch Sympa- bzw. Antipathien für die Protagonisten. Mir hat allerdings ein wenig der rote Faden in der Handlung an sich gefehlt. Teilweise wurden die einzelnen Szenen aneinander gereiht, wie Perlen auf einer Kette. In welcher Verbindung diese miteinander stehen oder welchen Bezug sie auf die Handlung an sich haben, war manchmal nicht zu erkennen. Hier hätte ich mir lieber weniger Inhalt, dafür aber einen klar erkennbaren Handlungsstrang gewünscht. Das hat mein Hörvergnügen leider etwas geschmälert.

Gesprochen wird das Hörbuch von Omid-Paul Eftekhari, der eine sehr beruhigende aber auch eingehende Stimme hat. Anschaulich stellt er das Geschehen durch seine Vertonung dar, so dass man als ZuhörerIn eine genaue Vorstellung sowohl von der Situation als auch von der herrschenden Stimmung bekommt.

Fazit:

Eine interessante Geschichte um das „Rote Haus“, der auch ein bisschen mehr von einem „Roten Faden“ gut getan hätte.