Was du liebst, gehört dir nicht – Louise Doughty
Nein, Sie täuschen sich, das ist kein weiterer Roman aus der Ecke “Herz-Schmerz für Frauen”, sondern ein zutiefst bewegender, vielschichtiger Roman über einen schweren Verlust und den Weg zurück ins Leben.
Laura Needham, geschieden, zwei Kinder, weiß sofort Bescheid, als es klingelt und zwei Polizisten vor der Tür stehen : etwas Furchtbares ist passiert ! Ihre neunjährige Tochter Betty war gemeinsam mit ihrer Freundin unterwegs zu einem Tanzkurs, als sie an einer Kreuzung von einem Auto erfasst wurde und noch am Unfallort gestorben ist. Jetzt beginnt eine unheimlich packende Geschichte, die teils in der Vergangenheit spielt und dann wieder in die Gegenwart blickt. Die Vergangenheit, das ist die Geschichte von Laura und ihrem geschiedenen Mann David, den Geburten der Kinder und dem Scheitern der Ehe. Die Gegenwart, das ist der schreckliche Unfall, das Leid und der Schmerz, aber auch die Tatsache, das Lauras kleiner Sohn Rees seine Mutter braucht. Aber es sind auch die Drohbriefe ohne Absender, die Laura seit der Scheidung erhält…
Äußerlich scheint Bettys Tod die Eltern zu verbinden, doch tatsächlich ist Laura in dieser Lebenskrise auf sich allein gestellt. Sie ist gefangen in ihrem Wunsch nach Rache gegenüber dem Unfallverursacher und diese Rache scheint ihre bislang gültigen moralischen Grundsätze außer Kraft zu setzen. Doch als sie diesen Menschen aufspürt und mehr über ihn erfährt, entdeckt sie nach und nach, dass es so eine Unterscheidung in Gut und Böse nicht gibt.
Keine Angst, liebe Leser, diese Geschichte erzählt die Autorin leise, sachte und sehr gekonnt. Louise Doughty, Radiojournalistin bei der BBC, hat so einen Unfall mit einem Kind in ihrer Nachbarschaft erlebt und ist so zu der Idee zu diesem Buch gekommen.
Mich hat dieser Roman mitgerissen, es ist eines der Bücher, das man nicht mehr aus der Hand legen kann, wenn man einmal angefangen hat.
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