Rezension

Was finden die beiden nur aneinander?

King of New York - Louise Bay

King of New York
von Louise Bay

Bewertet mit 2 Sternen

Es kommt selten vor, aber vor diesem Buch hatte ich eigentlich gar keine Erwartungen an die Geschichte. Ich kannte weder die Autorin noch hat ich vorher etwas über das Buch gehört. Noch außergewöhnlicher ist, dass ich trotz fehlender Erwartungen dennoch von dem Buch enttäuscht wurde.

Als „King of New York“ bezeichnet sich Max King. Er ist sehr reich und es gewohnt, dass er seinen Willen bekommt. Neuerdings kümmert er sich an seinen Feierabenden um seine Tochter, die bei ihm eingezogen ist. Sei Privatleben trennt er dabei strikt von seinem Berufsleben – bis er auf seine neue Mitarbeiterin Harper trifft, die ihn um den Verstand bringt.

Harper ist eine ambitionierte, junge Frau, die gerne einmal ein Lob von ihrem Chef hören würde. Neben ihrem Job hat sie quasi kein Privatleben mehr. Somit frustriert es sie umso mehr, dass Max nicht die Arbeit zu sehen scheint, die sie erledigt. Als die Geschichte beginnt, können sich Harper und Max nicht sonderlich gut leiden. So wie die beiden sich verhalten, kann ich gut nachvollziehen, dass die beiden nicht miteinander auskommen.

Von einem auf den anderen Moment ändert sich ihr Verhältnis. Bereits nach wenigen Kapiteln fangen die beiden ein Verhältnis an und können nicht mehr voneinander lassen. Dieser Sinneswandel war für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Es werden hier keine Gründe geliefert, was sie aneinander mögen und es gibt auch keinen richtigen Hinweis, warum sich plötzlich ihr zuvor rein geschäftliches Verhältnis ändert.

So Wendungen, die nicht nachvollziehbar waren, gab es in meinen Augen häufiger. Das fand ich sehr schade, weil die Geschichte zwischenzeitlich echt gut war. Als alleinerziehender Vater und Geschäftsmann ist es mit Sicherheit nicht leicht. Lange Arbeitstage im Büro müssen mit gemeinsamen Abendessen, Gesprächen über Schulfreunde und Einkaufsausflügen für Abschlussballkleider in Einklang gebracht werden. Es gibt bis dato noch nicht so viele Bücher, die einen solchen Blickwinkel darstellen und das hat mich fasziniert.

Auch wenn die Thematik eigentlich spannend war, haben mich die Charaktere und die unplausiblen Wendungen enttäuscht. Es könnte so eine schöne, gefühlvolle Geschichte sein, wenn die Handlungen der Figuren nachvollziehbar wären. Dieser Aspekt war für mich leider nicht durch die anschauliche Sprache und die interessanten Denkansätze ausgeglichen werden.