Rezension

Was Frauen auch machen, sie müssen immer doppelt so gut sein wie ein Mann, um auch nur halb so geschätzt zu werden ...

Die Jahre ohne dich - Greta Hansen

Die Jahre ohne dich
von Greta Hansen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Es ist direkt mal eine Freude zu sehen, wie wenig der Klappentext vom Inhalt des Buches preisgibt, das lässt viel Raum zur Spekulation. Meine Spekulationen haben sich erübrigt, denn heute Morgen habe ich dieses eindringliche und berührende Buch ausgelesen. Es hat mir viel Freude gemacht, die beiden Schwestern Elisabeth und Sophie auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben zu begleiten. Nun möchte ich meinerseits das Geheimnis des Klappentextes nicht zunichte machen, in dem ich zu viel verrate. Wie man aber an der genannten Zeitspanne erkennen kann, handelt es sich um einen Nachkriegsroman, der seine Fühler auch ein wenig zurück in das letzte Kriegsjahr und einen gehobenen Haushalt in den ehemaligen deutschen Ostgebieten ausstreckt. Die letzten Kriegstage und die Flucht vor dem Feind entzweit die Familie und so wachsen die beiden Mädchen auf ohne von der anderen zu wissen. Doch sie verspüren beide eine innere Unruhe, die immer mal wieder zu Tage tritt … kann es für die Beiden in diesem Leben ein Happy End geben?

„Ohne Kitsch“ … das ist für mich immer besonders wichtig bei solch geschichtlich geprägten Büchern. Und so hatte ich mit „Die Jahre ohne dich“ auch einen kleinen Glückgriff getan. Zudem brachte mich die Geschichte ins Hamburg der 50er und später der 60er Jahre, in denen auch meine Eltern dort weilten und ich geboren wurde, was mir ausgesprochen gut gefiel. Das Buch ist flüssig geschrieben und ließ mich nur so durch die Seiten fliegen. Lediglich der Schluss war mir ein wenig zu gerafft, weshalb die Autorin Greta Hansen knapp an der Bestnote vorbei geschlittert ist. Von mir gibt es verdiente 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.