Rezension

Was für ein Finale

Vollendet - Die Wahrheit (Band 4) - Neal Shusterman

Vollendet - Die Wahrheit (Band 4)
von Neal Shusterman

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung zum Reihenabschluss:

Vollendet 

Die Wahrheit

Inhalt in meinen Worten:

Das Finale ist nun endlich da, hier muss sich entscheiden wie es mit Connor, Risa und Lev so wie den anderen weiter gehen kann, wie vielleicht sogar das Verbrechen an die Jugendlichen beendet werden kann, oder ob der Schnellzug indem letztlich die Kids hocken an die Wand fahren muss.

Wenn ihr diese Frage im Herzen habt, so wie ich diese Frage im Herzen hatte, dann empfehle ich euch, euch hinzusetzen und einfach zu starten.

Wie ich das Gelesene empfinde:

Der Abschluss ist so wie ich es mir gewünscht hatte und irgendwie doch nicht, es viel gruseliger und genialer als ich es mir gewünscht oder gar geahnt hätte, irgendwie bin ich aber auch ziemlich traurig das ich mich nun von Risa und all den anderen trennen muss und sie ihre Welt aufbauen lassen muss, ohne mich, die sie begleitet. Denn das es für die Kids irgendwie weiter gehen muss, ist klar, egal was alles im Buch geschehen ist. Übrigens habe ich hier ziemlich viele Tränen vergossen, und knabberte mir doch ziemlich häufig irgendetwas vom Finger ab, weil es dann doch ziemlich spannend wurde.

 

Charaktere:

Die meisten Charaktere sind bekannt aus den anderen drei Büchern, toll finde ich, wie alle Charaktere zu ihrem Würdigen oder auch Unwürdigen Ende gekommen sind und wie letztlich jede Entscheidung auch ihre Folgen hatte, leider war ich jedoch bei Connor etwas unglücklich. Denn auch wenn ein Jugendbuch gewisse Dinge braucht, so hätte der Autor gerne etwas stehen lassen dürfen, ohne das er versucht es doch noch mal ganz anders zu bauen, zugleich staune ich aber auch über diesen Schachzug.

Die Charaktere sind zum Größtenteils erwachsen geworden, jeder und jede hat ihren ganz eigenen Weg gefunden, doch richtig aus den Augen verlieren sich nur gewisse.

Toll finde ich, wie manche Charaktere auch lernen müssen komplett sich und auch ihre Umwelt los zu lassen, gar nicht so einfach, wenn das Herz eine ganz andere Sprache spricht.

Spannung:

Hier muss ich leider sagen, das sich die ersten hundert Seiten gezogen haben und ich nicht ganz so in die Geschichte hineinfand, vielleicht weil ich noch zu gefrustet von Dry war, doch das hat sich recht schnell gewandelt und die letzten 200 Seiten habe ich absolut in einem Rutsch gelesen und konnte gar nicht mehr von dem Buch meine Finger lassen und hab somit durchgelesen. Schafft selten ein Buch so intensiv und das ist dann meist auch echt ein gutes Zeichen, das die Spannung hoch genug war. Und genau das schaffte der Spannungsbogen hier.

 

Themen: 

In diesem Buch spielt der Autor mit Tabu-Themen. Überhaupt tut er das in diesen Büchern, er kitzelt etwas hervor, das ich so niemals für möglich gehalten hätte, denn er weiß über Themen bildhaft zu sprechen, die ich mir lieber selbst nicht ausgemalt hätte. So ist stets die Frage, was macht ein Leben zu einem Leben und wann ist ein Mensch auch ein Mensch. Wer darf entscheiden, wer leben darf und wer gehen muss, wer hat das Recht über einen anderen Menschen zu entscheiden. Wie weit darf man in die Herzen der Menschen greifen, und inwieweit bestimmt Geld das Thema. Ich denke das sind Themen die man nicht schnellfertig herunter beten oder bearbeiten kann, es sind Themen über die man nachdenken muss und die ganz gewaltig dazu führen, sich selbst zu hinterfragen.

 

Abschied:

Der Abschied dieser Reihe fällt mir irgendwie ziemlich schwer. Denn ich habe ein Jahr mit Connor, Risa, Lev und vielen anderen verbracht und ging mit ihnen auf eine ganz lange Reise, in dieser fanden sich die Kids selbst, lernten was Verantwortung heißt, was loslassen heißt. Lernten Schmerz und Liebe kennen, und was es heißt einen Menschen zu töten. Realistisch und Hautnah, wie es schon der Song im Buch aussagt, das Dinge klar unter die Haut gehen!

Mir fällt es schwer die Figuren ziehen zu lassen und mich von der Reihe zu lösen, denn gerade diese Brutalität die in den Büchern erscheinen – wobei sie hier noch ziemlich human behandelt werden – ist nicht nur Fiktion, es ist mehr! Sei es der Arzt der durch die Medien ging, der einen Kopf transplantieren wollte. Sei es das Thema Organspende, Organmafia und diverse andere Punkte. Es ist ein Thema, das ich dank dieser Reihe wohl noch viel länger in mir schlummern und bearbeiten lassen darf. Und das ist auch das warum ich den Autor so schätze.

 

Empfehlung:

Gerade der letzte Band übertrumpft noch einmal die Bände davor, man muss aber die Bände davor kennen um gewisse Andeutungen und Erwähnungen auch wirklich zu verstehen! Es riss mich am meisten in den Abgrund und zugleich in den Himmel der Hoffnung. Es lies mich am meisten die Tränen vergießen und vor Entsetzen die Luft anhalten und ja verdammt lest das Buch! Wirklich, ihr werdet berührt und denkt vielleicht noch einmal komplett anders über das Leben nach.

 

Bewertung:

Fünf Sterne sind hier viel zu wenig. Auch wenn der Anfang etwas schleppend verlief, so hat mich das Buch irgendwann einfach nur noch vom Hocker gerissen.