Rezension

Was für ein Spiel mit Sprache!

Hotel Cartagena - Simone Buchholz

Hotel Cartagena
von Simone Buchholz

Bewertet mit 4.5 Sternen

Chasity Riley hat sich mit Kollegen in einer Hamburger Hotelbar getroffen, um den Geburtstag eines ehemaligen Kollegen zu feiern. Doch plötzlich wird aus der Feier eine Geiselhaft, deren Beweggründe in die Mitte der 80er Jahre zurückreicht.

„Hotel Cartagena“ war mein erster Krimi von Simone Buchholz und ich muss sagen, es hat sich gelohnt. Die Autorin hat ein Talent, mit Sprache umzugehen und verschiedene Stile miteinander zu vermischen. Trotzdem oder gerade deshalb entsteht eine besonders gelungene Komposition. Ihre Sprache ist manchmal zum Teil schnodderig, manchmal poetisch, zum Ende hin auch surreal.  Simone Buchholz lässt uns an der Gedankenwelt von Chasity Riley teilnehmen. Gut hat mir gefallen, wie die Autorin hier vorgeht. Sie schreibt an diesen Stellen genauso, wie Gedanken nun einmal sind: sprunghaft, zum Teil politisch unkorrekt und oft sehr zutreffend.

Das Geschehen spielt zum einen im Hier und Jetzt und erzählt zum anderen die Geschichte, wie es zu den Ereignissen in der Hotelbar kommt, auf einer zweiten Zeitschiene. Besonders gefallen hat mir die Geschichte von Henning. Sie hat alles, was eine gute Gangstergeschichte braucht – Mut, Liebe, Naivität, Verrat und Hass.

Das Buch ist auf jeden Fall etwas Besonderes, da Simone Buchholz sich von dem Einheitsbrei vieler Krimis abhebt. Ihre Erzählweise ist unkonventionell, frisch. Gleichzeitig ist das Geschehen spannend und lebendig. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich bin froh, dass ich noch zwei weitere Bücher aus der Reihe besitze, die ich nun schnellstens lesen werde – denn es lohnt sich!