Rezension

Was für eine humorvolle, auch tiefgründige Botschaft für Teenager!

Genial normal -

Genial normal
von William Sutcliffe

Bewertet mit 4 Sternen

Das Cover zeigt die Hauptfigur allein im Spotlight, mit unbehaglichem, unsicheren Gesichtsausdruck in alltäglicher Aufmachung. Dieser 15-jährige Sam sieht sich nach Umzug mit seiner sympathischen, nun reichen Familie nach Hampstead, Nord-London in der Nord-London-Akademie für Begabte und Talentierte als Außenseiter, wird gemobbt und einfach ignoriert. Dass hier über ein Projekt des Schultheaters mit einem Shakespeare Stück geschrieben wird, ist typisch britisch, erlaubt der Hauptfigur, seine Unsichtbarkeit, Hemmungen und Hilflosigkeit, sein Gefühl als Loser zu überwinden mit Hilfe eines Kostüms und einer Maske. Mit diesem Gefühl, nicht mehr er selbst zu sein, öffnet er sich der Selbstfindung, steht zu seiner normalen Eigenart, nicht genial sein zu wollen, sondern er selbst. Weitere humorvoll beschriebene Themen sind Freundschaft, Ausgrenzung, erste Liebe und Familie. Die Empfehlung, geeignet für Jugendliche ab 11 Jahren, halte ich für verfrüht. Der flotte, muntere Schreibstil, eher für reifere, männliche Teenies geeignet, spricht auch in seiner Wortwahl wie Pimmel, Hosen-Zeltstangen-Alarm, Sexting mehr Jungen an. Die Darstellung der Familienmitglieder fand ich erfrischend. Eine ehrliche, echte Verbindung zu einem Mädchen aufzubauen, gelingt überzeugend. Empfehlenswerter Lesestoff für Teenager!