Rezension

Was für eine Tragik!

Mord als Schauspiel -

Mord als Schauspiel
von Luc Winger

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch erschien 2021 im Verlag Books on Demand und beinhaltet 230 Seiten.

Olivier Borbet ist Regisseur. Er lädt zu einem Treffen seiner ehemaligen Schauspiel-Kommilitonen in die Provence ein. Olivier will sie für einen Autorenfilm gewinnen, in dem sie sich selbst spielen. Sie willigen ein, obwohl die Sechs ein tragischer Vorfall verbindet. Der Dreh wird zu einer Abrechnung, es geht darum, dass jeder gegen jeden ist. Lucie Girard, die Commissaire, gerät dieses Mal in ein Schauspiel, das sie an ihren detektivischen Fähigkeiten zweifeln lässt. Was war? Was ist? Und was wird geschehen?

Ich liebe die Bücher von Luc Winger. Und genau aus diesem Grund war ja wohl klar, dass ich unbedingt erfahren wollte, welche Geschichte sich hinter diesem tollen Cover verbirgt. Ich fühlte mich sofort in das Jahr 1976 nach Cotignac versetzt. Dieser beschauliche Ort liegt in der Provence 70 Kilometer nördlich von Saint-Tropez. Wieder einmal ist es dem Autoren Luc Winger aufgrund seines tollen Schreibstils gelungen, mich von der ersten Seite an zu fesseln. Er behandelt in seinen Geschichten immer aktuelle Themen der 70er Jahre. Es macht richtig Spaß, diese Zeitreisen an der Seite seiner Protagonisten zu erleben und in diese Zeit einzutauchen. Hier befinden wir uns also mitten unter Schauspielern. Lucie Girard war sich nicht sicher, ob sie noch weiter bei der Polizei bleiben wollte. Aber da sich doch einiges für Frauen geändert hat, sie sogar ein professionell ausgestattetes Büro in der Gendarmerie Nationale in Saint-Tropez bekommen hat, ist sie geblieben. Zum Glück! Sie ist nämlich eine meiner Lieblingsermittlerinnen. Immer mutig und das Herz auf dem richtigen Fleck! In die Gendarmerie kommt ein Pizzabote, der von Toten in einer Villa berichtet, ja von einem wahren Schlachtfeld. Er ist komplett aufgeregt, was ja auch nur verständlich ist. Doch als Lucie Girard mit ihren Kollegen vor Ort erscheint, muss sie erfahren, dass alles nur inszeniert wurde, selbst der Pizzabote wurde aufgezeichnet, da seine Reaktion so täuschend echt war. Doch nach einer Überprüfung des „Tatorts“ muss Lucie feststellen, dass es tatsächlich einen Toten gibt. Nun beginnen die Ermittlungen, die sich dieses Mal echt schwierig gestalten, zu laufen. Lucie vernimmt gemeinsam mit ihrem Team alle Anwesenden vor Ort und man fragt sich als Leser die ganze Zeit, was diese wohl zu verbergen haben. Mehr verrate ich aber nicht. Lest selbst und taucht ein in das Jahr 1976! Ich hatte wieder aufregende Lesemomente und konnte das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Der Autor Luc Winger versteht es immer wieder, dass ich so in den Bann seiner Geschichten gezogen werde, dass ich diese an einem Tag regelrecht verschlinge. Er hat wieder einmal geschickt falsche Fährten ausgelegt und bis zum Ende hatte ich keine Ahnung, was hier wirklich gespielt wurde. Einfach wieder toll geschrieben! Es handelt sich um einen spannenden, aufregenden, fesselnden und packenden Krimi und Lucie Girard hat jede Menge zu tun. Ich empfehle euch diesen Krimi sehr gern. Ihr werdet eine sympathische Ermittlerin kennenlernen und sehr viel über die Zeit der 70er Jahre erfahren. Um was für eine Abrechnung geht es eigentlich? Das erfahrt ihr nur, wenn ihr selbst dieses Buch zur Hand nehmt. Wieder einmal ist dem Autoren Luc Winger hier ein grandioses Werk gelungen. Er beschreibt alles so toll, dass ich die Handlung direkt vor meinen Augen habe. Er hat mich wieder begeistert, fasziniert und komplett überzeugt. Luc Winger ist einer meiner Lieblingsautoren und bestimmt schreibt er schon am nächsten Fall, den Lucie Girard aufklären wird… Merci beaucoup!