Rezension

Was für Fans! Neulinge könnten überfordert sein!

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen - Leigh Bardugo

Wonder Woman - Kriegerin der Amazonen
von Leigh Bardugo

Bewertet mit 2.5 Sternen

Anmerkung: Ich habe das Buch als Rezensionsexemplar vom Verlag bekommen. Danke dafür.

 

 

Stil:

Die Geschichte wird aus den beiden Sichtweisen unserer Protagonistinnen Diana & Alia erzählt. Der Schreibstil ist flüssig lesbar, aber für mich etwas zu nüchtern. Mir fehlte die typische atmosphärische Erzählweise, die ich eigentlich von Leigh Bardugo gewohnt bin. Bei mir kamen die Emotionen auch nicht richtig an.

 

Charaktere:

Die Charaktere waren größtenteils typische Jugendbuchcharaktere, was ja nicht unbedingt schlecht ist. Sie haben nur nicht richtig raus gestochen. Was ich aber gut fand war, dass sie eine Vielfalt an Hautfarben & Rassen geboten haben. Neben Alia & ihrer Familie, die afroamerikanischer Abstammung sind, gibt es ja noch Diana, die Amazone & dann noch Nim, die indischstämmige Amerikanerin. Nim war für mich auch der besonderste & interessanteste Charakter. Sie wurde zwar als etwas kleiner & dicklicher beschrieben, aber gleichzeitig auch als schillernde & anziehende Persönlichkeit. Sie war modisch begabt & hatte viel unnötiges Wissen.

Aber gerade Nim & auch der andere Nebencharakter Theo, erschienen mir leider als ziemlich unnötig in der Geschichte. Die Autorin hat ihnen immer wieder eine Aufgabe gegeben & eine Rolle zugewiesen, um diesen Umstand zu kaschieren. Das schien aber eher aufgesetzt zu sein & sie waren letztendlich leider trotzdem eher ein Anhängsel. Was nicht heißt, dass ich sie nicht dabei haben wollte. Wie gesagt mochte ich Nim gern. Aber ich hätte gern einen konkreteren & bessern Grund gehabt, wieso sie dabei sein mussten.

 

Diana, die isoliert auf einer Insel aufgewachsen ist, hatte keine Ahnung wie die moderne Welt funktioniert. Ihr Aufeinandertreffen mit moderner Technik & Co war manchmal recht lustig, aber auch verwirrend. Denn sie schien manches über die Welt nicht zu wissen, aber andere Dinge eben schon. Es schien keine Erklärung dafür zu geben was genau sie weiß & wieso.

 

Plot:

Die Handlung beginnt erst so richtig nach dem die Hälfte des Buch bereits rum ist. Der Anfang ist geprägt von der Amazonenkultur, die zu reichhaltig ist & zu viele Charaktere enthält, als das ich mich als Neuling in dem Wonder Woman Franchise zurecht gefunden hätte. Es wird auch relativ wenig erklärt, da es dies alles für die generelle Handlung des Buches keine Rolle spielt. Danach folgt die Kennenlernphase der neuen Charaktere & eine relativ unnötige, unlogische & nicht zur Dringlichkeit des Plotes passende Partyszene. Ich meine, es sind gerade Menschen gestorben, es droht ein großer Krieg, die Zeit tickt & sie feiern erstmal eine Party, die auch noch mit großen Risiken verbunden sind. Das wäre definitiv nicht das, was ich getan hätte.

Die richtige Handlung setzt danach erst ein & ist actionreich & kurzweilig. Es macht also durchaus Spaß dies zu verfolgen. Der Verlauf ist aber auch relativ typisch für ein Jugendbuch, was ich nicht erwartet hätte bei einer Wonder Woman Geschichte. Wobei das auch vor ihrer Zeit als Superheldin Wonder Woman spielt & auch tatsächlich in ihrer Jugendzeit. Trotzdem möchte Diana sich die ganze Zeit als Amazonenkriegerin beweisen.

Irgendwann kommen dann Fantasykreaturen & Co vor, die vorher weder etabliert, noch nachher erklärt werden. Das ganze gründet wahrscheinlich in dem Franchise von Wonder Woman & der griechischen Mythologie. Da ich beides aber nicht gut genug bis gar nicht kenne, kam das für mich aus dem Nichts & hat nicht richtig rein gepasst. Ohne Erklärung konnte ich mich da nicht vernünftig einfinden.

Auch der Plottwist kam für mich mehr oder weniger aus dem Nichts. Es gab wenig Andeutungen & es machte für mich persönlich auch wenig Sinn. Die Begründung war einfach nicht logisch genug für meinen Geschmack. Deshalb mochte ich diesen leider nicht. Das ist aber sicherlich Geschmackssache.

 

 

Fazit:

Ich befürchte, dass das Buch mehr was für Leute ist, die sich mit Wonder Woman & der griechischen Mythologie auskennen. Da ich beides nicht so gut kenne, habe ich mich öfter verloren gefühlt, da einfach nicht alles erklärt wurde. Es war kein rundes Buch, dass alleine funktioniert. Deswegen blieb bei mir auch der Spaß auf der Strecke. Daher habe ich 2,5 – 3 Sterne vergeben.