Rezension

Was geschah in Silvertjärn?

Das Dorf der toten Seelen - Camilla Sten

Das Dorf der toten Seelen
von Camilla Sten

Bewertet mit 4 Sternen

Alice Lindstedt will ein Filmprojekt verwirklichen, in dem sie die Geschichte ihrer Familie verarbeiten will. In dem kleinen Ort Silvertjärn verschwanden 60 Jahre zuvor alle Einwohner unter ungeklärten Umständen. Keiner tauchte je wieder auf. Mit vier Helfern macht sie sich auf in die Geisterstadt, um die Filmaufnahmen zu planen. Kaum angekommen, häufen sich die unerklärlichen Ereignisse. Sind sie wirklich allein in dem Ort?

Die Geschichte des Buches finde ich total interessant und spannend. Verlassene Orte, die noch dazu eine unerklärliche Geschichte haben, faszinieren mich. In diesem Fall will man einfach nur wissen, warum die Bewohner aus Silvertjärn weggegangen sind – und vor allem, wo sie geblieben sind.

Alice als Person ist mir etwas zu unstet. Zunächst macht sie einen toughen Eindruck, wie sie ihr Filmprojekt vorantreiben will, doch kaum in dem kleinen Bergarbeiterdorf angekommen, ordnet sie sich viel zu sehr ihren Mitreisenden unter, die ja eigentlich für sie arbeiten. Ihre eigene Geschichte macht dann wieder klar, warum sie sich so verhält, aber trotzdem hat mich ihre Art etwas gestört.

Die Ereignisse in dem Ort sind dann auch etwas gruselig. Schon die Kulisse mit den verlassenen und verfallenen Häusern, in denen noch die Spuren der einstigen Bewohner zu finden sind, hinterlassen ein etwas mulmiges Gefühl. Alices eigene Geschichte und Rückblicke in die Zeit damals erzählen dann die Ereignisse, die zum großen Exit geführt haben, was mir sehr gefallen hat.

Insgesamt fand ich die Geschichte spannend erzählt und gut zu lesen. Ich wollte unbedingt wissen, was es mit dem Ort und seinen Bewohnern auf sich hat – und ich fand die Geschichte schlüssig, auch wenn sich mir nicht ganz erschlossen hat, warum man nie eine Spur gefunden hat. Aber darüber kann ich hinwegsehen!