Rezension

*+* Was ist Glück *+*

Die Stunde der Wale - Sergio Bambaren

Die Stunde der Wale
von Sergio Bambaren

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
Vom Wunder des Lebens und der Kostbarkeit des Augenblicks.
Eine magische Insel, ein geschützter Flecken Erde und die Erhabenheit der Wale: Für Sergio Bambaren wird eine Woche im Pazifik zum Schlüsselerlebnis, das ihm einen lang gehegten Traum erfüllt und die Größe der Schöpfung vor Augen führt. Eine kraftvolle Parabel über die Kostbarkeit des Augenblicks und unser Verantwortungsbewusstsein für die Natur.
(Quelle: Piper-Verlag)
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Das Cover:
Es ist sehr stimmungsvoll und hat mich schnell gefangengenommen. Diese Ferne des Himmels, diese Weite des Meeres und am Strand liegt das Boot bereit, um dieses Unendlichkeit zu erkunden. Sie prächtige Harmonie der Farben unterstützen dieses Gefühl noch.
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Meine Meinung:
Die Geschichte ist schnell erzählt. Der Autor erfüllt sich seinen großen Traum und lauscht dem zauberhaften Gesang der Buckelwale.
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In diese Erzählung lässt Sergio Bambaren immer wieder Episoden aus seinem Leben einfließen sowie die Gedanken, die ihm ganz spontan kommen.
Stellenweise philosophiert der Autor wunderschön über das Leben an sich, das Glück des Glücks, von Verantwortung in vielerlei Hinsicht und seinen Lebensträumen. Dabei spürt man den Konflikt zwischen Herz und Verstand, der – wer kennt es nicht – hin und wieder ausgefochten werden muss.
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Der Sprachstil ist durchwachsen. Der fast poetische Beginn wird oft durchpflügt durch Passagen in der „normalen Ausdrucksweise“. Dies geschah immer dann, wenn die Naturverbundenheit des Autors nicht gerade thematisiert wurde und es mehr um das Leben ganz allgemein ging.
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Wir erfahren einige der Lebensmottos von Sergio Bambaren. Im Zuge dessen erläutert er sehr eindringlich, was diese für ihn persönlich bedeuten. Es war sehr interessant zu lesen, wie der Autor denkt und fühlt und seine Überzeugungen ausführlich dargelegt zu bekommen. Jedoch fühlte ich mich etwas erdrückt von dieser massiven sehr persönlichen Meinung. Es blieb kaum Raum für meine eigenen Gedanken.
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Vor allem im Anhang wird dieser Stil noch weiter forciert. Fast schon pathetisch versucht er, mit seinen Gedanken in den Leser einzudringen. Mir war zu häufig der erhobene Zeigefinger zu sehen. Etwas leisere Töne, die den Leser mit Sicherheit auch erreichen, hätten mir besser gefallen. Etwas mehr Sensibilität wäre passender zur Fragiliät des Zaubers und Wunders der Natur gewesen.
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Traumhaft schön waren die Schilderungen von Flora und Fauna und natürlich des einmaligen Erlebnissen, dem Lauschen des Gesangs der Buckelwale.
Mit jedem gelesenen Satz spürte ich die große Naturverbundenheit des Autors.
Bei der Schilderung des Buckelgesang-Tauchgangs empfand ich selbst beim Lesen ein unglaubliches Gefühl und hätte dem Autor weitere Ausflüge dieser Art gewünscht.
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Uns wird hier die Schönheit der Schöpfung aufgezeigt. Unsere Welt ist einzigartig, nur leider ist uns das viel zu oft nicht bewusst. Jeder muss seinen eigenen Weg finden, sie zu entdecken und zu respektieren. Man muss dazu nicht zwingend mit den Buckelwalen tauchen, es gibt unendlich viele Möglichkeiten dazu.
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Der Autor hat seinen Weg gefunden, seinen Traum gelebt. Es liegt an jedem selbst, den persönlichen Weg zu finden, um mit der Schöpfung „eins“ zu werden und die Einzigartigkeit unserer Natur zu erkennen und möglichst verantwortungsvoll mit ihr umzugehen.
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Mein Fazit:
Wenig Platz für eigene Gedanken, dafür wunderschöne Schilderungen von Flora und Fauna. Ich vergebe 3,5 Sterne.
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Infos zum Buch:
„Die Stunde der Wale ist im August 2014 unterd er ISBN-Nr: 978-3-492-30485-6 im Piper-Verlag erschienen. Die Parabel umfasst 96 Seiten und ist auch als Ebook erhältlich.

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