Rezension

Was ist noch real ? Tolles Konzept !

Gestohlene Erinnerung - Blake Crouch

Gestohlene Erinnerung
von Blake Crouch

Detective Barry Sutton aus New York steht vor einem Rätsel. Wie aus dem Nichts beklagen sich viele Menschen, dass sie falsche Erinnerungen haben, und sich damit dann in den Tod treiben lassen. So ist der Hirnforscherin Helena Smith dieses Phänomen der Erinnerungen auch bekannt. Um dieses zu bewahren, geht die Forscherin an die Grenzen der menschlichen Vorstellung und erfindet eine Technologie, die es ermöglicht, die kostbarsten Momente noch einmal zu erleben. Leider bedroht ihre Erfindung das Schicksal der Menschheit. Zusammen mit Barry versuchen sie eine große Katastrophe zu verhindern. Was ist noch Wirklichkeit und was Fiktion?

Der Autor Crouch wagt sich an eine wunderbare Idee, „das Wiederleben von Erinnerungen“, die er in diesem Roman toll umsetzt. Seit der ersten Seite hat mich dieses Buch, insbesondere auch durch den spannenden Schreibstil, gefesselt. Wir lernen den Detective kennen, der durch eine gescheiterte Ehe und einen Schicksalsschlag, mit sich zu kämpfen hat. Anderseits taucht auch Helena schnell im Buch auf, die sich total auf ihre Arbeit fokussiert und in einem „Tunnel“ steckt. Der Plot der beiden Protagonisten entwickelt sich unabhängig vom anderen und verläuft dann ineinander über. Beide Protagonisten waren mir von Anfang an sympathisch und haben mir im gesamten Buch total gefallen. Die Hintergrundgeschichten unterstützen auch dies, da man einen guten Gesamtüberblick über die Beiden erhalten hat. Des Weiteren beginnt auch das Buch recht typisch, mit einer normalen Ermittlung. Nach wenigen Seiten kommt es zu einer spannenden Steigerung des Geschehens, indem das Phänomen in den Fokus gelegt wird. Die Idee, die sich dahinter verbirgt, vergangene Fehler mit Zeitreisen wieder gut zu machen, hat mich begeistert. Wer würde denn nicht, in die Vergangenheit reisen, um etwas wieder gut zu machen?

Außerdem ist der Roman von seiner Thematik recht anspruchsvoll. Das Erkennen der Zeitsprünge, durch die Sprünge der Protagonisten in die verschiedenen Timelines, wurden durch Zeitangaben erleichtert. Sonst würde man als Leser totale Probleme haben, um rauszufinden, ob man nun in der Realität des Geschehens oder in einer Erinnerung ist. Crouch spielt einfach wunderbar mit dem Leser und seinen Gedanken.

Ich kann nur sagen, dass mich das Buch total begeistert hat. Keine Szene wurde unnötig in die Länge gezogen und der Spannungsbogen war konstant vorhanden. Auch wenn die Idee heutzutage noch recht surreal wirkt, wurde sie hier in diesem Buch exzellent thematisiert. Irgendwie konnte man als Leser auch eine Brücke zu dem Film „Inception“ schlagen.