Rezension

Was liegt hinter den Nebeln?

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke - Julia Dippel

Cassardim 1: Jenseits der Goldenen Brücke
von Julia Dippel

Bewertet mit 5 Sternen

Amaia ist gerade zum achten Mal 16 geworden. Keinem ihrer fünf Geschwister und auch ihren Eltern sieht sie nicht ähnlich – warum das so ist, möchte sie unbedingt herausfinden. Doch ihre Eltern wahren dieses Geheimnis wie einen Schatz – ständige Umzüge, strenge Regeln und sie kontrollieren die Gedanken der Geschwister. Kann Noár, der Gefangene, den ihre Eltern ins Haus bringen, ihr mehr über sich selbst erzählen? Nach einem Angriff auf ihre Eltern und Geschwister findet sie sich dank Noár in Cassardim wieder – im Reich der Toten. Was macht sie hier? Wer oder was ist sie? Welche Antworten wird sie hier zwischen Intrigen, Armeen, mächtigen Fürstenhäusern und noch vielem mehr finden?

Zunächst möchte ich kurz auf das Cover eingehen. Ich bin ja bekennender Cover-Fan, allerdings löst dieses Cover nicht gerade Begeisterungsrufe bei mir aus. Der Hintergrund mit der goldenen Brücke gefällt mir gut und ist durchaus zum Titel passend. Was mich hier stört ist Amaia. Denn – sorry – ihr Gesicht ist alles andere als lieblich. Es sieht irgendwie unförmig aus, ihr fehlt der Ausdruck und ich musste dreimal hinschauen, um zu sehen, dass es nicht ihre Knochen am Rücken sind, die man sieht, sondern das Kleid. Irgendwie ist das ziemlich unglücklich, weil man erst bei wirklich naher Betrachtung sieht, dass es nicht so ist. Was ich wirklich schade finde. Erst wenn man das Cover in groß ansieht, ist das, was ich oben bemängelt habe, also das Gesicht, der Rücken, nicht mehr so auffällig. 

Bei „Cassardim – Jenseits der Goldenen Brücke“ handelt es sich um den ersten Teil einer Reihe. Wie viele Bände diese insgesamt umfassen wird und wann der zweite Teil erscheint, ist mir nicht bekannt.

Der Schreibstil der Autorin konnte mich schon bei ihrer vorherigen Reihe „Izara“ absolut überzeugen. Ich war wirklich gespannt, ob sie es auch mit Cassardim schafft, mich wieder so zu begeistern und in ihre Welt zu ziehen. Und was soll ich sagen – ja, sie hat es absolut geschafft! Ich war sehr schnell in der Geschichte drin und auch genauso neugierig wie Amaia.

Sie hat es wieder geschafft, dass ich Seite um Seite durch das Buch geflogen bin, mit den Charakteren gefühlt habe. Julia Dippel hat ihren Charakteren Tiefe verliehen, jedem seine eigene Geschichte mitgegeben. Das ist, was mir in einem Buch sehr wichtig ist.

So einige Male habe ich mich selbst dabei ertappt, wie ich beinahe laut gelacht hätte. Konnte mich gerade noch so bremsen, um meinen Chef nicht zu irritieren – lachend in der Mittagspause in der Küche sitzen könnte einen seltsamen Eindruck hinterlassen...

Die Autorin hat mich voll in ihre Welt mitgenommen. Ich bin jeden Schritt mit gegangen, habe gefühlt, was beschrieben wurde. Genau so soll es sein.

Für mich hat die Autorin hier wieder ein absolut tolles Werk geschaffen und ich kann nur sagen – ich bin begeistert! Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, die gerne Fantasy lesen, für jeden Fan von Julia Dippel und natürlich volle 5 Sterne für ein grandioses Buch. Und selbstverständlich freue ich mich schon auf den nächsten Teil, den ich auf jeden Fall lesen möchte.