Rezension

Was sich neckt, das liebt sich

Much Ado about Nothing - William Shakespeare

Much Ado about Nothing
von William Shakespeare

Bewertet mit 4.5 Sternen

Als sich Hero und Claudio das erste Mal begegnen, verlieben sie sich sofort ineinander, und es dauert nicht lange, bis sie heiraten wollen. Alles könnte so schön sein, wenn da nicht Don John wäre, der ihr gemeinsames Glück verhindern will und sich eine perfide Intrige ausdenkt, welche Hero diffamieren soll.
Benedick und Beatrice kennen sich schon Ewigkeiten und haben Spaß daran, sich gegenseitig mit Worten zu bekämpfen. Durch die Einmischung von anderen wird ihnen erst bewusst, dass ihre Kabbeleien viel mehr sind als bloße Abneigung.

Much Ado About Nothing gehört definitiv zu den bekannteren Komödien William Shakespeares. Es ist aber nicht der Handlungsstrang um Hero und Claudio, der begeistert, sondern vor allem die Konfrontationen zwischen Beatrice und Benedick, die die Komödie so lesenswert machen. Sie übertrumpfen sich gegenseitig mit klugen Sprüchen und sind dabei herzallerliebst. Man kann gar nicht anders, als diese beiden Figuren zu lieben und mit ihnen auf ein gutes Ende zu hoffen. Dagegen sind Hero und Claudio sehr blass. Ihnen beiden fehlt die Sprache, und sie brauchen die Unterstützung von anderen, um sich näherzukommen.
Aus dem Bösewicht Don John werde ich nicht so ganz schlau. Er sagt: "I thank you: I am not of many words, but I thank you." (I.1) und zeigt damit, dass er nicht zur Gemeinschaft der anderen gehört. Gleichzeitig schafft er es, andere für sich zu gewinnen und sie mit wenigen Worten von seinen Lügen zu überzeugen. Er ist ein Bösewicht par excellence, trotzdem fehlt mir ein bisschen seine Motivation. Er scheint die Beziehung zwischen Hero und Claudio nur aus Spaß sabotieren zu wollen; persönliche Gründe, warum er gegen die Verbindung sein könnte, gibt es nicht.

Gäbe es Beatrice und Benedick nicht, wäre die Komödie wohl höchstens ein Drittel so gut. Tatsächlich finde ich sie im Gegensatz zu vielen anderen Dramen Shakespeares eher schwach, die Figuren Beatrice und Benedick machen das Stück aber zu etwas, das man nicht so leicht vergessen möchte.