Rezension

Was verbindet die hundert Namen?

Hundert Namen - Cecelia Ahern

Hundert Namen
von Cecelia Ahern

Bewertet mit 3 Sternen

Ein Fernsehauftritt hat das Leben der Journalistin Kitty völlig durcheinandergebracht. Fälschlicherweise hat sie einen Mann eines Verbrechens bezichtigt, das er nicht begangen hat. Nun hat sie ihren Job beim Fernsehen verloren und ist selbst in den Fokus der Medien gerutscht, weshalb auch ihr Job bei einer renommierten Zeitschrift gefährdet ist. Iihr Privatleben hat ebenfalls einen Tiefpunkt erreicht: Ihr Freund hat sie verlassen und ihre jahrelange Mentorin und Freundin Constance ist an Krebs verstorben. Kurz vor ihrem Tod hat Constance Kitty jedoch eine Liste mit hundert Namen hinterlassen, über die sie eine Geschichte schreiben wollte. Im Rahmen eines Tributs der Zeitschrift an Constance erhält Kitty die Chance, den Artikel für sie zu schreiben und sich damit beruflich zu rehabilitieren. Doch welche Geschichte steckt eigentlich hinter der Liste? Constance beginnt zu recherchieren…

Das Buch „Hundert Namen war das erste Buch von Cecilia Ahern, das ich gelesen habe. Da ich nicht der größte Fan von dramatischen Geschichten bin, habe ich bisher trotz der überwiegend positiven Kritik einen Bogen um die Bücher gemacht. Bei „Hundert Namen“ bin ich aber doch neugierig geworden. Was verbindet die hundert Namen, die schon der Titel ankündigt, miteinander?

Der Beginn des Buches war so, wie ich es erwartet habe: Kitty befindet sich beruflich und privat in einem absoluten Tief, und es scheint nur weiter bergab zu gehen. Ich hatte durchaus Mitleid mit Kitty, musste über ihr Verhalten, mit dem sie sich noch weiter ins Aus schoss, aber auch den Kopf schütteln. Der Kampf Kittys, irgendwie mit ihrem eigenen Leben fertig zu werden, zog sich – ebenfalls erwartungsgemäß – durch das gesamte Buch, ohne das sich ihre Situation nennenswert verbesserte.

Dieser trostlosen Situation gegenüber steht eigentlich nur die Liste. Eine Liste mit einhundert Namen, von denen Kitty noch nie etwas gehört hat. An dieser Liste hängt ihre gesamte Hoffnung, wieder zurück ins Leben zu finden. Sie beginnt, die Leute aufzusuchen, sich ihre Geschichten erzählen zu lassen und nach der Verbindung zwischen ihnen zu suchen. Alle hundert Menschen aufzusuchen ist aufgrund des begrenzten Buchumfangs bzw. Kittys Abgabetermin des Artikels natürlich schier unmöglich. Doch die Personen, die sie trifft, beeindrucken den Leser mit den verschiedensten Geschichten. Diese Charaktere haben mir allesamt sehr gefallen, und Cecilia Ahern ist es gut gelungen, diese Teilhandlungen allmählich zusammenlaufen zu lassen bis hin zu einem lustigen und berührenden Finale.

Die Geschichten der Menschen, welche in „Hundert Namen“ erzählt werden, haben mir sehr gefallen. Kittys Leben jedoch bleibt bis kurz vor Ende des Buches düster, und genau dieser traurige Grundton des Buches ist es, der mich gestört hat. Die Geschichte der hundert Namen wäre meiner Meinung nach nicht weniger spannend gewesen, wenn es in Kittys Leben schon vor den allerletzten Seiten einige Lichtblicke mehr gegeben hätte. Wie zu Beginn beschrieben bin ich kein großer Fan allzu dramatischer Geschichten, weshalb mir hier sicherlich einige Leser wiedersprechen werden, die das Buch gänzlich überzeugen konnte. Aber auch an Leser, die ähnlich wie ich lieber weniger traurige Geschichten lesen, kann ich das Buch aufgrund der tollen Geschichte rund um die Liste mit hundert Namen begrenzt weiterempfehlen.