Rezension

Was verbirgt sich im Morgenwald?

Tochter des dunklen Waldes - Katharina Seck

Tochter des dunklen Waldes
von Katharina Seck

Bewertet mit 4 Sternen

Tochter des dunklen Waldes von Katharina Seck erschien am 24.11.2017 im Verlag Bastei Lübbe.

Das Cover ist sehr passend und farblich wunderschön gestaltet.

Lilah lebt, als Mündel bei ihrem Onkel und dessen Frau, in einem kleinen Dorf am Rande des Morgenwaldes. Genau um diesen Wald ranken sich Geschichten und Legenden, keiner der Dörfler betritt ihn, da er so finster bedrohlich und undurchdringbar wirkt und Jeder der ihn betreten hat niemals zurück kam.

Lilah hatte sich im vergangen Sommer mit dem Erntehelfer Dorean angefreundet und sich in ihn verliebt, doch der Herbst kam und Dorean war von einem auf den anderen Tag weg. Jetzt ist wieder Erntezeit und Dorean wieder da, doch irgend etwas stimmt mit ihm nicht. Er wirkt sehr kränklich und abweisend. Eines Morgens findet Lilah eine tote Frau am Waldrand, die Dorfgemeinschaft ist aufgebracht und durch Aussagen rückt Dorean unter Verdacht. Lilah sucht ihn und stellt fest Dorean und sein Hab und Gut fehlen. Lilah packt in aller Eile folgt seinen Spuren und die führen direkt in den Morgenwald, trotz großer Angst geht sie weiter…....was wird sie dort erwarten.

Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig zu lesen. Die Sprache ist wunderbar detailliert und fantastisch ich konnte dank der bildhaften Beschreibungen und Atmosphäre in eine magische Welt entschwinden! In meinem Kopf lief sofort ein Film ab.

Anfangs ist die Geschichte düster und geheimnisvoll. Diese Stimmung bleibt , aber nicht über die gesamte Länge der Geschichte erhalten. Im Mittelteil flacht sie etwas ab und versinkt  in Freundlichkeit und Belanglosigkeit, dadurch geht die Handlung leicht verloren. Im letzten Teil nimmt die Geschichte wieder Fahrt auf und so war das Ende sehr schnell da.

Die Charaktere sind gut besetzt Lilah ist eine sympathische junge Frau, neugierig und naturverbunden am Anfang wirkt sie manchmal etwas naiv. Dorean ist eher verschlossen, in sich gekehrt und nicht durchschaubar. Die Dörfler sind zum Teil sympathisch und der „Böse“ ist auch dabei.

Die Fantasyelemente haben mich überrascht, waren ungewöhnlich und neu, obwohl sie in der Fabelwelt vorkommen.Die Geschichte dreht sich um Naturverbundenheit, Magie, Freundschaft, Ausgrenzung und der Angst vor dem Unbekannten.

Fazit: Mich hat die Geschichte gut unterhalten, ich war fasziniert und teils verzaubert. Besonders beeindruckt hat mich die wunderschöne bildhafte Sprache der Autorin. Leider konnte mich der Mittelteil der Geschichte nicht so ganz überzeugen, da er in den detaillierten Beschreibungen versunken ist. Am Ende nahm das Buch noch einmal deutlich Fahrt auf. Für mich bleiben noch einige Fragen offen und geben Stoff für eine Fortsetzung. Meine Leseempfehlung bekommt das Buch, schon wegen der bildhaften Beschreibungen der Autorin. Sie hat mich in eine fantastische Welt mit genommen und verzaubert. Besonders geeignet ist die Geschichte für Leser die Fantasy lieben und einmal etwas andere Wesen kennenlernen möchten.