Rezension

Was viele durchmachen

Elternhaus -

Elternhaus
von Ute Mank

Bewertet mit 4 Sternen

Was viele durchmachen

Es geht in diesem Roman tatsächlich um die Immobilie mit ihren Wert ebenso wie auch um einen Sehnsuchtsort, der Erinnerungen weckt. Die Kindheits- und Lebenserinnerungen der Schwestern Petra und Sanne werden pointiert und nachvollziehbar geschildert und treffen den jeweiligen Zeitgeist sehr gut. Auch das Klassenbewußtsein wird mit vielen kleinen Details (z.B. Blockflöte statt Klavier) vermittelt. Mir hat gut gefallen wie in Rückblenden die Kindheit im gemeinsamen Elternhaus mal ganz anders erlebt wird und mal gleiche Erlebnisse triggert, das ist sehr gut charakterisiert und beschrieben. Die Schwester Gitti bleibt etwas blass. Die Eltern in jungen Jahren sind gut getroffen, aber im Alter irgendwie gespenstisch und nicht wirklich präsent. Für mich unerwartet lag der Fokus sehr auf der Zeit nach dem Umzug der Eltern und ich hätte mir mehr Details zur Entscheidungsfindung gewünscht und tatsächlich auch eine Auseinandersetzung der Beteiligten darüber. An dieser Stelle erschien mir die Figur der Sanne in Teilen nicht realistisch, da sie sich sehr anmaßend verhält. Der Schreibstil ist angenehm und das Buch ist eine interessante Lektüre.