Rezension

Was wäre gewesen wenn?

Wenn es uns gegeben hätte -

Wenn es uns gegeben hätte
von Josefine Weiss

Bewertet mit 4 Sternen

Acht Jahre ist es her, dass Ela Timo hat gehen lassen, ohne dass sie ihm nicht gesagt hat, dass sie seine Liebe erwidert. Doch plötzlich steht er wieder vor ihr. Ela und Timo wollen diese zweite Chance nutzen und ihr Glück dauerhaft festhalten. Aber wie lange wird ihnen das gelingen?

 

In „Wenn es uns gegeben hätte“ lernen wir Ela kennen, die vor acht Jahren ein schönes Jahr mit Timo erlebt hat, das damit endete, dass Timo nach Amerika ging. Obwohl Ela Timos Gefühle erwidert, sagt sie ihm nichts und lässt ihn gehen. Danach baut Ela sich ein eigenes Leben auf. Sie lebt mit ihrem Freund Sven zusammen, auch wenn die Beziehung der beiden kriselt und arbeitet in einem kleinen Blumenladen. An einem Abend mit ihrer besten Freundin Liz findet diese ein Foto von Timo und von dem Tag an verschwindet er nicht mehr aus Ela Gedanken und dann steht er plötzlich leibhaftig vor ihr.

Ela ist eine Protagonistin, die ihre eigenen Gefühle und Ideen zunächst hintenanstellt und erst langsam im Verlauf des Buches lernt, dass sie auch selbstsüchtig sein darf. Sie steht im Verlauf des Buches mit einigen Nebencharakteren in Konflikt, die sich mal mehr mal weniger in Wohlgefallen auflösen.

 

Timo kehrt nach acht Jahren aus Amerika zurück und trifft seine große Liebe Ela wieder. Sofort keimen die Gefühle in ihm wieder auf und er sucht den Kontakt. Allerdings verschweigt er Ela lange sein Geheimnis. Im Umgang mit seiner Krankheit ist Timo zunächst ein wenig leichtsinnig, erkennt aber schnell den Ernst der Lage.

 

Mir gefällt an den Protagonisten besonders, dass sie sich so gut ergänzen, obwohl sie sich selbst doch so verschieden sehen. Sie teilen aber auch einige Gemeinsamkeiten. So zum Beispiel die Liebe zur Kunst. Timo fotografiert, Ela zeichnet.

Auch die Nebencharaktere gefallen mir sehr gut. Besonders gefallen hat mir, dass auch Sven und Sanne, Elas Mutter, im Verlauf des Romans eine Entwicklung durchmachen.

 

Der leichte und beschreibende Schreibstil der Autorin macht es dem Leser leicht sich in die Situation der Protagonisten zu versetzen und das Buch lässt sich flüssig lesen. Nach einer Pause kann man direkt wieder einsteigen, ohne noch einmal nachzulesen. Besonders gefallen haben mir die Ortsbeschreibungen, die mich direkt ans Meer versetzt haben und in mir ein Gefühl von Sommer und Entspannung ausgelöst haben.

Mit „Wenn es uns gegeben hätte“ gelingt es Josefine Weiss einen Roman zu schreiben, dessen Ende im Verlauf des Buches nicht zu erwarten ist. Man erlebt Höhen und Tiefen mit den Protagonisten und die Geschichte nimmt so manche Wendung, die nicht vorherzusehen ist. Ein tolles Buch, dass ein ernstes Thema und den Umgang damit in eine wundervolle Geschichte verpackt.