Rezension

Was wäre, wenn ...

Die Mitternachtsbibliothek -

Die Mitternachtsbibliothek
von Matt Haig

Bewertet mit 4 Sternen

Noras Leben ist einsam und läuft sowie nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte, aber dann kommt ein Tag, an dem praktisch alles den Bach runtergeht. Sie hält ihr Leben für gescheitert und nimmt Tabletten, um dem ein Ende zu bereiten. Das erwartete Ergebnis bleibt jedoch aus und stattdessen landet sie in der sogenannten Mitternachtsbibliothek, einem Ort, an dem sie alle Entscheidungen neu treffen kann.

Sicherlich ist „Die Mitternachtsbibliothek“ nicht der erste Roman, der sich mit dem Thema „Was wäre, wenn“ beschäftigt. Die Idee einer Bibliothek, in der jedes Buch ein anderes mögliches Leben enthält, in das man hineinschlüpfen kann, fand ich aber fantastisch. Ich mochte diesen Ort, an den Nora immer wieder zurückkehrt, und auch die Gespräche mit der ehemaligen Schulbibliothekarin, Mrs. Elm.

Trotzdem muss ich leider sagen, dass der Funke bei mir nicht ganz übergesprungen ist. Nora war mir in ihren Entscheidungen nicht immer sympathisch. Ich fand auch die Bandbreite der verschiedenen Leben ein wenig überzogen und hätte mir gewünscht, dass die Geschichte stattdessen öfter etwas mehr in die Tiefe geht. In manchen Leben ist das auch durchaus gelungen.

Das Ende war sehr rund und stimmig und bildet, wie ich finde, einen guten Abschluss für dieses sensible Thema.

Mein Fazit: Eine wunderbare Idee zu einem interessanten Thema, aber eine nicht ganz so tiefschürfende Umsetzung.