Rezension

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Was will ich und wenn ja, wie viele? - Felicitas Pommerening - Taschenbuch

Was will ich und wenn ja, wie viele? - Felicitas Pommerening

Was will ich und wenn ja, wie viele?
von Felicitas Pommerening

Bewertet mit 2 Sternen

 

"Was will ich und wenn ja, wie viele?“ ist ein Roman von Felicitas Pommerening und ist 2014 im Berliner Verlag erschienen.

Achtung Spoiler!

Die Handlung spielt in der heutigen Zeit in Köln. Die drei Protagonistinnen (Andrea, Lotta und Doreen) befinden sich gerade mitten in der Rushhour des Lebens und kennen sich aus der Studienzeit. 
Andrea ist ein Vollzeit-Workaholic, mit dem Konzept der biologischen Uhr hat sie sich bisher noch gar nicht auseinandergesetzt und sieht auch keinen Grund weshalb man heutzutage noch Heiraten sollte. Ihr Freund Sebastian scheint da etwas anders zu sein, er wünscht sich eine Ehe und Kinder. Da Andrea ihn bei wichtigen Ereignissen nicht einmal informiert, fühlt er sich in der Beziehung austauschbar und sieht so auch keine Sinn darin. 
Lotta ist verlobt mit Florian und kann es kaum erwarten, Mama zu werden, da erfährt sie eines Morgens, dass ihre Vorgesetzte ein Burnout erlitten hat und Lotta erhält das Angebot diese zu vertreten. Aber was ist Lotta jetzt wichtiger ein bessere Position in der Firma oder doch ein Kind zu bekommen? Muss sie überhabt auf ein Kind verzichten, geht vielleicht doch beides auf einmal, aber wie soll sie das dann in ihre Lebensplanung integrieren?
Doreen ist ein unfreiwilliger Langzeit-Single und ziemlich Zielstrebig (angehende Professorin). Sie geht mittags öfters mit ihren Arbeitskollegen essen und da ist auch der Konstatin immer dabei. Die beiden verstehen sich ganz gut, aber Doreen vertritt die Meinung, dass eine Beziehung unter Arbeitskollegen nicht gut geht.
Und da ist auch noch Kerstin, aus dessen Sicht zwar nicht erzählt wird, aber die meiner Meinung nach zu den Protagonisten zählt. Denn ich habe von ihr genauso viel erfahren, wie von Doreen. Kerstin war zu Studienzeit eine zielstrebige, junge Frau, die dann aber nach ihrer ersten Joberfahrung ganz schön abgebremst wurde. Denn ihr erster Job lief gar nicht gut und hat sie nahe einem Burnout gebracht. Jetzt hat sie einen ruhigen Job, wo sie nur Zuarbeitetet. Aber ist sie so Glücklich?

Das Buch liest sich ganz gut und man will auch immer wissen wie es mit den Frauen weitergeht, ob sie es hinkriegen alles unter einem Hut zu bringen. Aber es war oft etwas ermüdend deren Gedanken (Inneren Konflikte) zu lesen. Diese oft seitenlange, innere Monologe und immer wieder ein und derselbe Gedanke, welcher zu Tode analysiert wird ohne dabei voranzukommen. Natürlich ist es im wahren Leben auch oft genau so, aber dafür lese ich persönlich kein Buch. Ein Buch lese ich, um dem Alltag und meinen eigenen inneren Monologen/Gedanken zu entfliehen. Aber man merkt dadurch auch den inneren Kampf der Protagonisten und wie schwierig es ist Entscheidungen und vor allem die richtige Entscheidung zu treffen. Dass es nicht DIE RICHTIGE Entscheidung gibt wird im Buch ganz deutlich gemacht.
Gefehlt hat mir die Landschaftbeschreibung, diese ist in dem Buch kaum oder gar nicht vorhanden. Natürlich sind seitenlange Beschreibungen eines Zimmers etwas übertreiben, aber man möchte doch wenigstens ungefähr wissen, wie es aussieht, wo der Protagonist sich in dem Moment befindet. Außerdem fand ich die Zeitsprünge oft als zu groß. 
Meiner Meinung nach wurden oft Geschichten aus der Falschen perspektive geschrieben und dann auch noch ganz kurz gehalten – schnell abgehakt. Das war z. B. bei Lottas und Florians Hochzeit der Fall, diese wurde aus Andreas Sicht erzählt und umfasste nur drei Seiten.

 

Das war jetzt kein Buch wo ich sagen würde, dass es mich total vom Hocker gehauen hätte, aber das Lesegefühl war angenehm und ich habe es gerne gelesen bzw. weiter gelesen. Wahrscheinlich war ich einfach nicht die passende Leserin dafür, da ich lieber lese wie sich ein Paar kennen lernt und sich verliebt und da aufhört wo dieses Buch anfängt. Deshalb empfand ich die Geschichte von Doreen am interessantesten. Für diejenigen, die diesen Lebensabschnitt hinter sich gelassen haben und nicht mehr so auf Teeny-Bücher (so wie ich) stehen, ist dieses Buch absolut empfehlenswert.