Rezension

Was wird aus dem Kloster in Palermo?

Sizilianisches Verderben - Ann Baiano

Sizilianisches Verderben
von Ann Baiano

Bewertet mit 5 Sternen

Cover
Das Cover ist sehr auffällig. Es vermittelt eine warme Sommerstimmung auf eine Stadt vor den Bergen mit einem unendlich dunkelblauen Himmel. Dort steht der Titel des Buches „Sizilianisches Verderben“ sowie der Name der Autorin „Ann Baiano“, der so sehr gut zur Geltung kommt. Ein Cover an dem man nicht vorbeisehen kann. Es fällt einem sofort ins Auge, diese leuchtenden Farben der Häuser, Urlaubsstimmung pur. Der Lokalkolorit ist einfach der Hingucker.

Inhalt
Matteo macht mit seinem Freund Luca Santangelo eine Reportage über das einst sehr berühmten Kloster in Palermo. Dort ist seine Tante eine der drei sehr betagten Nonnen. Ada, Lucas Freundin und Übersetzerin von Maigret-Kriminalromanen, begleitet Matteo und Luca ins Kloster, um die riesige Bibliothek zu besichtigen. Dort findet sie ein altes Tagebuch einer Nonne, die vor mehr als 150 Jahren lebte, deren Geschichte Ada fasziniert und nicht mehr loslässt. Noch vor Beendigung der Dreharbeiten stirbt ausgerechnet Matteos Tante, die rüstigste der drei Nonnen. Er glaubt nicht an einen natürlichen Tod und recherchiert mit Luca Santangelo. Wer könnte Interesse am Tod der Nonne haben? Sind vielleicht die anderen beiden Schwestern auch in Gefahr? Was spielt der Arzt Anselmo Spataro für eine Rolle? Ada glaubt an einen Zusammenhang der beiden Nonnen und ermittelt auf eigene Faust. Dann überstürzen sich die Ereignisse Matteo wird vergiftet, Luca Santangelo niedergestochen und es geschieht sich ein zweiter Mord …

Schreibstil
Der Schreibstil ist fantastisch, fesseln und spannend bis zum Schluss. Ein Krimi im Kloster ist ja nichts Neues, aber ich habe sehr wenig Kenntnisse in dieser Thematik und kenne mich mit den Riten und Gebräuchen nicht aus. Deshalb war ich sehr überrascht wie ausführlich das Klosterleben mit allen Tagesabläufen und Aufgaben beschrieben wurde. Es ist schön zu wissen, dass auch das Klosterleben vom Geld bestimmt wird und es auch bei den Nonnen eine Zwei-Klassen-Schicht gibt. Die Charaktere und ihre Eigenarten sind sehr gut beschrieben. Die Landschaft und Handlungsorte in Sizilien wurden sehr bildlich dargestellt, so konnte ich in den Krimi eintauchen und der Handlung folgen als gehörte ich zum Ermittlungs-Team.

Sehr gerne würde ich weitere Bücher der Autorin lesen, vor allem werde ich die vorherigen Fälle von Matteo, Ada und Luca Santangelo, die mir noch fehlen, besorgen und mit ihnen gemeinsam lösen.

Fazit
Ich habe in diesem wunderbaren Krimi viel über Sizilien, Palermo, Bagheria, Catania, die Landschaft und die italienische/sizilianische Lebensart erfahren. Die Orte und die Landschaft sind so wunderbar beschrieben, man bekommt richtig Lust dort seinen Urlaub zu. Endlich mal ein Krimi, in dem die Mafia nicht die Hauptrolle spielte.