Rezension

Was wirklich geschah - nach einer wahren Begebenheit

Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller) - Eva-Maria Silber

Forgotten Girl (Thriller, Psychothriller)
von Eva-Maria Silber

Bewertet mit 4 Sternen

1984, Totenmaar in der Eifel: Eine Zeltnacht endet an Karfreitag für drei von fünf Teenagern tödlich, grausam verstümmelt werden sie wie nach einer Hinrichtung von Spaziergängern entdeckt. Zwei Teenager überleben mehr oder weniger stark verletzt: Katharina erleidet einen posttraumatischen Gedächtnisverlust und kann sich an nichts erinnern, Sebastian behauptet, nichts gesehen zu haben. So endet der Fall ungeklärt... bis 30 jahre später Ermittlerin Janna Habena den "cold case" wieder aufrollt. Dank moderner DNA-Analysen stehen der Polizei nun deutlich mehr Mittel zur Verfügung und auch Katharina glaubt, sich wieder an Einzelheiten erinnern zu können. Können ihre Flashbacks die Polizei auf die richtige Spur bringen?

Der Roman beruht auf einer wahren Begebenheit,welche sich 1959 in Finnland ereignete. Auch damals tappte die Polizei im Dunkeln, der Fall blieb ungelöst. Neben einer anderen Umgebung hat die Autorin dem Fall auch mit Katharina eine fiktive Ich-Erzählerin verpasst, welche selbst als Erwachsene noch stark unter dem damaligen Ereignis leidet und in ihren Albträumen nicht zwischen realer Erinnerung und bildgewordener Angst zu unterscheiden weiß. Der Thriller ist dahingehend sehr gut aufgebaut, dass man selbst als Leser bis zum Schluss nicht weiß, was wirklich in der damaligen Nacht geschah, man tappt ähnlich der Ermittlerin lange Zeit im Dunkeln, verdächtigt mal in die eine, dann wieder in die andere Richtung. Und zu guter letzt: Die Wahrheit kennt nur der Leser, der Fall bleibt wie damals in Finnland für die Polizei ungelöst.