Was würde Schopenhauer sagen?
Bewertet mit 3.5 Sternen
Falls Schopenhauer das Buch nicht gefallen würde, dem, der mal für eine Zeitung gearbeitet hat, wird es sicherlich wohl bekommen. Sei es dem Praktikanten, dem Auslandskorrespondenten, der Chefredakteuerin, der Finanzchefin, dem Mitarbeiter für Nachrufe... oder den Leser*innen. GENAU, ohne die Leser*innen würde es gar keine Zeitung geben.
Der Aufbau des Romans ist originell gemacht. Jedes Kapitel beginnt mit einer Schlagzeile, passend zu seinem jeweiligen Protagonisten, der für die Zeitung zuständig ist. Daraufhin folgt ein Portfolio des entspechenden Schicksalswegs. Am Ende jedes Kapitels gibt es einen Ausschnitt aus der Geschichte des Zeitungsverlags.
Der Autor beweist ein Feingefühl für erlesenen Humor und weiß, wie man wunderbar mit Worten spielt. So wird das Buch nach und nach immer unterhaltsamer. Man lernt nebenbei Einiges darüber, wie eine Zeitung hergestellt wird.
Und vielleicht schwingt der Autor auch mit der Moralkeule: Denn ohne Leser*innen und motivierte Mitarbeiter*innen keine erfolgreiche Zeitung!