Weckt den Beschützerinstinkt!
Bewertet mit 4 Sternen
Was für eine Sprache - und was für eine Sprachlosigkeit. Michael Köhlmeier hat ein starkes kleines Buch geschaffen, dass mich tief berührt hat. Es geht um ein kleines Mädchen, das allein in einer ihm fremden Welt zurechtkommen muss - dabei bekommt es durchaus Hilfe; nur scheint diese nicht immer hilfreich zu sein. Es gewinnt Freunde, doch sind diese nicht immer freundlich. Nahezu erschreckend ist dieser übergroße Drang nach Freiheit. Immerzu möchte man es beschützen, vor anderen, vor sich selbst - doch es büxt immerzu aus. Jegliche Balance zwischen Hilfe brauchen und Hilfe zulassen ist dahin.
Das Mädchen lernt viel. Auch Sprache gehört dazu und hier hat mich Herr Köhlmeier tief beeindruckt. Wie klug er es schafft, mir durch seine nüchternde und treffende Erzählweise Sprachbarrieren zu vermitteln, wie hoch diese sein können, aber auch wie man sie umgehen oder aufheben kann. Wie viel Platz er mir für meine Gedanken gelassen hat; wie sehr er mir eine Hilflosigkeit aufgezwungen hat - oft mit nur einem Satz, ganz besonders aber mit dem letzten...
Ich kann nur wiederholen: Absolut beeindurckend!