Rezension

Weder emotional noch besonders spannend

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt - Alex Morel

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
von Alex Morel

Bewertet mit 2.5 Sternen

Inhalt

Jane möchte sich das Leben nehmen. Das hat sie lange Zeit geplant und jetzt ist es soweit - auf ihrem Heimflug möchte sie den Plan in die Tat umsetzen. Doch das Flugzeug stürzt ab, bevor sie dazu kommt und zerschellt irgendwo in den Bergen. Jane und ihr Sitznachbar Paul sind die einzigen Überlebenden und kämpfen um auch weiter am Leben zu bleiben.

 

Meine Meinung

Der Anfang der Geschichte war interessant. Teil 1 nennt sich „Vorbereitungen zum Abflug“. Man lernt Jane, ihre Situation, ihre Vergangenheit und ihren Plan kennen. Das war für mich alles schlüssig und in sich stimmig und ich war sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Geschichte. Doch dann stürzt dieses Flugzeug ab und ausgerechnet Jane überlebt. Und dann geht es mit der Story und der Logik bergab. Jane stolpert aus dieser Bordtoilette und scheint ein anderer Mensch zu sein. Plötzlich weiß sie nicht mehr warum und ob sie sich überhaupt umbringen wollte. Es kommt ihr plötzlich völlig absurd vor sich selbst zu verletzen, obwohl genau dieser Wunsch bisher ihr ständiger Begleiter war. Ihr Lebensinhalt in den letzten sechs Monaten war es ihren Tod zu planen! Und jetzt hat sie plötzlich diesen Überlebenswillen? Das hab ich nicht verstanden. Die Stimmung des Buches und Jane als Charakter verändern sich total.

Ich habe dann versucht die Vorgeschichte auszublenden und mich auf das Abenteuer, den Überlebenskampf von Paul und Jane zu konzentrieren. Doch leider konnte ich mir viele Situationen einfach nicht gut vorstellen. Obwohl zum Beispiel ganz exakt beschrieben wird wie das Flugzeugteil da im Schnee steckt, konnte ich mir doch nicht vorstellen, wie die beiden sich dort ihr Notlager einrichten. Genauso ging es bei der Bergkletterei weiter. Da ist ein unüberwindbarer Felsvorsprung aber im Endeffekt zieht sich Paul einfach über die Kante und Jane klettert dran vorbei. Und wandern sie eigentlich oder klettern sie? Benutzen sie die angespitzten Äste als Wanderstöcke oder als Pickel? Und warum kommt da immer wieder Wald, dann Freifläche und dann sind sie wieder auf einem Gipfel? Was ist überhaupt ihr Ziel? Es war für mich einfach vieles nicht eindeutig erzählt (oder ich kenne mich einfach viel zu schlecht in den Bergen und beim Wandern/Klettern aus...)

Was ich schön fand war das Vertrauen und den Halt den sich Paul und Jane geben. Sie vertrauen einander Ängste an, die sie noch nie mit jemandem geteilt haben und geben sich so gegenseitig Kraft und neuen Mut. Dadurch konnte ich auch die sehr schnelle, sehr enge Bindung nachvollziehen.

Das Ende wird dann aber doch wieder sehr dramatisch. Und auch hier wechselt die Stimmung des Buches nochmal komplett. Der Epilog wird schon fast poetisch. Mir war das einfach zu viel des Guten.

 

Fazit

Leider fällt mein Urteil nicht besonders gut aus. Erst dachte ich es wird eine wirklich emotionale Geschichte, dann dachte ich es wird eine spannende Abenteuererzählung, aber leider erfüllte es beide Erwartungen nicht so richtig. Es ist keine Abenteuergeschichte, keine reine Young Adult-Liebesschnulze, aber eben leider auch kein emotional mitreißender Roman.