Rezension

Weder Fisch noch Fleisch

Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard - Liliane Fontaine

Die Richterin und die Tote vom Pont du Gard
von Liliane Fontaine

Bewertet mit 2 Sternen

Auf die Untersuchungsrichterin Mathilde wird ein Anschlag verübt. Vom Krankenbett aus nimmt sie die Ermittlungen auf.

Eine weitere Rolle spielt der Reisebuchautor Martin, der neben regionalen Besonderheiten etwas über einen Unfall seiner Großeltern herauszufinden versucht. Schließlich verstricken sich die Handlungsstränge um die Ermittlungen im Umfeld eines Pädophilen-Rings mit aktuellen Morden in Mathildes Dorf und der Vergangenheit.

Bei mir entstand der Eindruck, dass es der Autorin ähnlich ging wie ihrer Romanfigur Martin, der „einfach zu viel in diesen Reiseführer packen wollte“. Die Beschreibungen französischer Landstriche wirken aufgesetzt, statt die Handlung zu ergänzen. Der Anschlag, der die Hauptfigur hätte erschüttern müssen, wird kaum mehr erwähnt; stattdessen wird ein Fremder ohne jeglichen Argwohn ihr neuer Vertrauter. Die persönlichen Beziehungen der unzähligen Dorfbewohner sind so präsent, dass die Lösung des Kriminalfalls darüber in den Hintergrund gerät. Somit kann ich diesen Roman weder dem Krimiliebhaber noch dem Frankreichfan empfehlen.