Rezension

Weder magisch, noch geheimnisvoll, noch originell

The Gracekeepers - Kirsty Logan

The Gracekeepers
von Kirsty Logan

Bewertet mit 1 Sternen

A flooded world. A floating circus. Two women in search of a home. North lives on a circus boat with her beloved bear, keeping a secret that could capsize her life. Callanish lives alone in her house in the middle of the ocean, tending the graves of those who die at sea. As penance for a terrible mistake, she has become a gracekeeper. A chance meeting between the two draws them magnetically to one another - and to the promise of a new life. But the waters are treacherous, and the tide is against them.

Meine Meinung: 
Ich durfte das Buch aufgrund einer Leserunde lesen und bedanke mich herzlich dafür. 

Ich muss vorweg sagen, dass ich nicht oft und vorallem nicht gerne nur einen Stern vergebe. Aber Bücher, die ich abbreche oder abbrechen würde, wenn ich sie nicht zum Beispiel aufgrund einer Leserunde lesen "müsste", kann ich leider einfach nicht besser bewerten. Dieses Gefühl nicht mehr weiter lesen zu wollen, dieses Gefühl, dass Lesen mir plötzlich keinen Spaß mehr macht, das zeigt mir einfach, dass mir ein Buch nicht gefällt. Und das muss ich dann in einer Rezi auch ganz klar und deutlich zeigen und sagen. 

Kommen wir also zu dieser Geschichte. Wir erleben North und Callanish und im Laufe der Geschichte auch die Sicht einiger anderer Charaktere. North ist ein Zirkusmädchen und agiert im Zirkus mit ihrem Bären. Der Zirkus befindet sich allerdings auf einem Boot, denn die Menscheit ist in Damplings und Landlocker unterteilt - also Menschen, die entweder auf dem Wasser oder auf dem Land leben. Wir befinden uns hier in einer Fantasywelt, es gibt also auch Meereswesen. Callanish ist eine Gracekeeperin. Das heißt sie kümmert sich um Vögel und um Beerdigungen. Die Vögel sind Teil des Trauerprozesses. Beide Mädchen haben eine schwierige Kindheit hinter sich und beide treffen irgendwann aufeinander. 

So weit so gut. Hört sich irgendwie neu an und ist definitiv auch neu. Ich finde aber, dass der Vergleich zum Nachtzirkus dem Buch hier nicht sonderlich gut tut. Man erwartet dadurch was anderes und wird eher enttäuscht. 

Insgesamt habe ich wirklich nicht viele positive Worte für das Buch. Wenn, dann könnte ich ggf. die Idee etwas positiv hervorheben, weil das Land welches die Autorin geschaffen hat auf jeden Fall neu und inspirierend ist. Ich finde aber, dass zu wenig aus der Geschichte gemacht wurde. Bei mir persönlich kommt die Geschichte nämlich nicht an. Ich fühle mich nicht involviert, ich werde emotional nicht berührt. Das liegt insbesondere daran, dass die Charaktere für mich irgendwie keine Bedeutung erlangen, ich kann daher keine emotionale Bindung zu ihnen aufbauen. Die Geschichte dümpelt so dahin, es gibt wenig Dialoge. Das führt dazu, dass die Beschreibungen überhand nehmen und die Charaktere in den Hintergrund treten. Mir war daher wirklich irgendwann egal, was mit den Charakteren geschieht. Des Weiteren hat die Geschichte für mich am Ende keinen Sinn. Es wird keine Quintessenz deutlich - daher kann ich aus der Geschichte im Endeffekt auch nichts für mich persönlich mitnehmen. Die Geschichte lässt mich einfach völlig kalt. 

Die Charaktere sind meiner Meinung nach auch einfach zu inaktiv. Das führt eben zu diesem Dahindümpeln der Geschehnisse, da die Figuren, insbesondere North und Callanish, ihr Schicksal nicht herausfordern. Sie tun nicht wirklich etwas, um ihre Situation zu ändern. Das fand ich enorm anstrengend und die Figuren bleiben dadurch natürlich etwas leblos und statisch. Das Ende ist meiner Meinung nach dann auch extrem vorhersehbar und nicht überraschend. 

Ich war richtig froh als ich die letzte Seite beenden konnte und ich denke, dass ist definitiv ein schlechtes Zeichen für die Geschichte. 
Ich rate von diesem Buch aber nicht ab, denn ich bin der Meinung, dass man sich zu jedem Buch selbst eine Meinung bilden sollte. Es gibt auch genug Leute in der Leserunde, die begeistert sind und es handelt sich hier definitiv nur um meine eigene persönliche Meinung, die ich natürlich nicht verschweigen oder beschönigen will.

Fazit:
Eine Geschichte, die mich absolut nicht mitgerissen hat und dich mich leider völlig kalt gelassen hat. Mir fehlt definitiv die Magie und die Originalität der Geschichte. Die Charaktere sind meiner Meinung nach zu passiv, die Geschichte dümpelt zu sehr dahin. Hätte ich das Buch nicht für die Leserunde lesen müssen, hätte ich es abgebrochen. Schade, denn der Klappentext hat viel versprochen. 1 Stern!