Rezension

** Weg ihr kleinen Monster!! **

Das kleine Wutmonster - Britta Schwarz, Manfred Tophoven

Das kleine Wutmonster
von Britta Schwarz Manfred Tophoven

Bewertet mit 4 Sternen

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich es ungemein wichtig finde, dass man Kinder schon im Kleinkindalter an Bücher heranführt. Zum einen, weil man durch das Vorlesen die Sprachentwicklung fördert, zum anderen, weil die Kleinen so noch wissbegieriger werden und viel dazulernen können. Ich habe es im erweiterten Verwandtenkreis selbst miterlebt, wie unterschiedlich gut ausgeprägt die Sprachentwicklung sein kann. Natürlich entwickelt sich jedes Kind unterschiedlich schnell, aber ab einem gewissen Alter sollten Kinder bestimmte, einfache Dinge beherrschen.

 

Mein Neffe ist im Grunde ein kleiner Wirbelwind, der gerne herumtobt, Trampolin springt oder Fußball spielt. Den Ausgleich, dass er sich hin und wieder auch total gerne Bücher anschaut und diese vorgelesen bekommen möchte, finde ich super. Hier kommt er zur Ruhe, versucht das Vorgelesene zu verstehen und nachzuerzählen.

 

Die Geschichten der Pixi-Bücher sind sehr schön illustriert und bieten oft einen pädagogischen Hintergrund. Ich habe noch einige Pixi-Bücher aus meiner Kindheit und wenn ich diese mit den heutigen Büchern vergleiche, muss ich sagen, dass die heutigen Bücher definitiv lehrreicher sind. Die Bebilderungen sind kindgerecht und zeitgemäß.

 

Die Geschichte im Buch „Das kleine Wutmonster“ finde ich ebenfalls sehr gelungen. Ein kleiner Junge, der immer wieder in bestimmten Situationen wütend und bockig wird. Dann werden Dinge kaputt gemacht, es wird gehauen, Türen geschlagen oder rumgeschrien. Jedes Kind reagiert bei Wut anders, aber jedes Kind wird definitiv mal wütend, wenn es nicht nach seinem Willen geht. Die Intention dieses Büchleins ist klar: Die Kinder sollen verstehen, dass man Wut hin und wieder auch unterdrücken muss und dass man erst nachdenken soll, damit man sein Handeln im Nachhinein nicht bereut. Wut hilft keinem weiter, deswegen muss man versuchen, diese „wegzuschicken“.

 

Ich konnte diesem Buch selbst keine Altersempfehlung entnehmen, jedoch habe ich im Internet die Angabe 3 bis 4 Jahre gefunden. Mein Neffe ist nun 3 ¼ Jahre alt und er hört beim Vorlesen aufmerksam zu und schaut sich die Bilder an. Er ist für sein Alter recht pfiffig, allerdings denke ich, dass man in diesem Alter noch nicht den Sinn dieser Geschichte versteht, geschweige denn, beim nächsten Wutanfall an diese Geschichte denkt. Zwar kann man beim Vorlesen unterstützend erklären, dass man immer versuchen muss, die Wut „wegzuschicken“ und dass man nicht immer bockig werden darf, aber ob sich die Kleinen dieses merken und umsetzen können, ist fraglich. Daher würde ich die Altersempfehlung eher auf 3 bis 6 Jahre erweitern.

 

Alles in allem gefällt mir – und noch wichtiger meinem Neffen – das Buch „Das kleine Wutmonster“ sehr gut. Die Bebilderungen sind schön, es ist ausreichend Text und Geschichte vorhanden und es werden Situationen aus dem Alltag beschrieben, die kleine Kinder gerne mal dazu veranlassen, wütend zu werden. Ich denke, bei diesem Maxi-Pixi handelt es sich um eine Ausgabe, die man über mehrere Jahre immer mal wieder herausholen und vorlesen kann. Mit steigendem Alter verstehen die Kleinen sicher besser, dass man die kleinen Wutmonster nicht gewinnen lassen darf ;o)