Rezension

Wehe dem Manne, der die Hand gegen eine Frau erhebt...

Der Fluch des Rhododendrons - Barbara Ropertz

Der Fluch des Rhododendrons
von Barbara Ropertz

Bewertet mit 3.5 Sternen

Achtung: Band 1 einer Reihe!

Achtung: Cliffhanger!

  

Seit Jahrhunderten ist ein Grundstück in der Lüneburger Heide, nahe Uelzen als „Hexentobel“ bekannt. Angeblich ist das Grundstück verflucht. Etliche Flüche, die sich Pflanzen und Tiere zu eigen machen und als Werkzeuge nutzen, helfen Frauen und bestrafen Männer, die Frauen bedrohen oder angreifen. Es gibt sogar Todesfälle. Das Haus geht immer von einer Frau an eine andere über, die fortan als Hüterin fungiert.

Die 25-jähre Paula, die erst vor kurzem von ihrem Verlobten verlassen worden war, erbt unerwartet dieses Grundstück. Innerhalb eines Jahres muss sie nun die Geschichte des Grundstücks erforschen und verstehen. Am Ende des Jahres muss sie selbst einen Fluch beisteuern und somit den Fortbestand des Grundstücks sichern.

  

Obwohl Paula strenggenommen die Protagonistin ist, dreht sich das Buch mehr um die Hüterinnen vor ihr. Paula liest andauernd Briefe und Tagebucheinträge dieser Frauen und man erfährt mehr über deren Leben, als über Paulas. Erst ganz zum Schluss erfährt man wirklich mehr über sie.

 

Die große Enthüllung hatte ich größtenteils erraten. Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass da etwas nicht stimmte. Ich muss leider so kryptisch bleiben, sonst würde ich spoilern.

 

Ich fand die Story an sich total interessant, ein Grundstück, dass Frauen beschützt und Männer bestraft, die Frauen verletzen. Allerdings fand ich es schade, dass sich der Großteil der Handlung in Briefen und Tagebucheinträgen abgespielt hat. Das war zwar auch interessant, aber mir fehlte dadurch der Bezug zu Paula. Ich habe mich mehr mit den Frauen der Vergangenheit verbunden gefühlt, als mit ihr, einfach, weil man mehr über diese Frauen erfahren hat und deren Gedanken und Gefühle, als über Paulas.

Gerade als es interessant wurde und man endlich mehr über Paula und ihren Bezug zum Kobel und ihrer Aufgabe erfuhr, endete das Buch mit einem Cliffhanger.

 

Fazit: Ich fand die Story sehr interessant, aber ich fand es schade, dass man kaum etwas über Paula erfahren hat. Sie zieht auf den Kobel und recherchiert über ihre Vorgängerinnen, aber was ist mit ihrem Job? Hat sie Urlaub genommen? Arbeitet sie vom Kobel aus? Man erfährt darüber gar nichts. Lässt sie ihre Wohnung leer stehen? Ist sie komplett in den Kobel umgezogen? 

Die Frauen der Vergangenheit fand ich alle sehr interessant, aber sie taten mir auch sehr leid, sie haben alle schreckliches durchgemacht.

Die Wendung / Überraschung habe ich bei den ersten Hinweisen erraten, weil ich mir von Anfang an dachte, dass da was kommt, die disharmonischen Töne waren deutlich sichtbar.

 

Ich fand das Buch gut, aber für mich ist es zu einseitig. Ich werde aber Band 2 ganz sicher lesen, ich bin gespannt wie es weitergeht. Von mir bekommt das Buch wohlmeinende 3,5 Sterne.