Rezension

Weiberheldinnen

Liebestöter -

Liebestöter
von Alma Bayer

Bewertet mit 3.5 Sternen

Die Filmemacherin Jo Coleman steht vor der Wiederheirat mit ihrem Jack. Doch zunächst muss sie zurück nach Rosenheim, um ihrer besten Freundin Marina beizustehen. Auf Marina wurde ein Mordanschlag verübt. Mit ihrer Agentur will Marina den Frauen, den Weiberheldinnen, eine Anlaufstelle bieten. Denn wie eigentlich überall werden auch in Rosenheim noch viele Frauen in eine traditionelle Rolle gedrängt. Nicht wenige fühlen sich als Heimchen am Herd eher unwohl. Sie suchen Hilfe bei Marina, um aus ihrem Alltag auszubrechen. Allem Anschein nach hat dies jemandem nicht gefallen. Und nun liegt Marina im Koma und es steht nicht gut um sie.

 

Es ist die Zeit der Bierfeste in Rosenheim. Die Bewegung der Weiß-Blauen macht viel Wirbel und Bayern geht vor. Jo Coleman und ihr Vater Vitus Pangratz versuchen, die Hintergründe um den Anschlag aufzuklären. Vitus als Privatdetektiv und Kommissar a. D. ist natürlich prädestiniert die Ermittlungen in Angriff zu nehmen. Und am liebsten wäre es ihm, seine Tochter würde ganz in Rosenheim bleiben. Eine Entscheidung, die Jo noch nicht treffen möchte. Viel wichtiger ist ihre Freundin. Wer kann Marina nach dem Leben getrachtet haben. Verdächtige gibt es reichlich, denn mit ihrer Agentur ist Marina doch einigen Großkopferten auf die Füße getreten.

 

Mit ihrem zweiten Auftritt lassen sich sich Jo und ihr Vater manchmal etwas sehr von ihren Liebeleien ablenken. Da eigenartigerweise auch die Polizei nicht viel ermittelt, dümpeln die Nachforschungen eine Weile eher vor sich hin, wofür es am Schluss so rasant geht, dass man genau lesen muss, um alles mitzukriegen. Natürlich haben es Vitus und Jo nicht immer leicht gehabt, aber die Weiberheldinnen bilden doch ein gutes Beispiel in Sachen, packen wir es an. Während der Lektüre fragt man sich, welche altertümlichen Sitten im schönen Rosenheim, das man leider noch nicht besucht hat, herrschen. Doch es ist wohl nicht nur dort so, dass die Gleichberechtigung nicht den gebührenden Rang erhält. Da würde man sich überall bunte Abteilungen von Heldinnen und Helden wünschen. Für Jo und Vitus bleiben noch genug Entscheidungen zu treffen, nach denen sie optimistischer in die Zukunft blicken können.