Rezension

Weihnachten mal nicht im Glitzerlicht

Die Nacht der Vergessenen - Iris Muhl

Die Nacht der Vergessenen
von Iris Muhl

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Buch:

Die Nacht der Vergessenen

Eine bewegende Weihnachtsgeschichte

 

Aufmerksamkeit:
Diesen Punkt gibt es auf dem Blog.

Inhalt in meinen Worten:

Nicole und ihre Kollegin von der Heilsarmee in Zürich wollen zu Weihnachten gerade im Rotlichtmilieu eine Freude machen, doch sie werden abgewiesen, was Nicole sehr zu schaffen macht, denn sie fängt auch an, an ihrem Glauben und einfach an allem zu zweifeln.

Doch es geht nicht nur im Nicole, da gibt es die verschiedenen Frauen und auch manche Männer die aufzeigen, ihr Schicksal ist nicht nur einfach so gekommen, sondern sie wünschen sich selbst einfach nur ein Leben in Sicherheit und Geborgenheit.

Lasst ihr euch zu Weihnachten von den Menschen berühren?

 

Wie ich das Gelesene empfand:

Weg von dem Klischeehaften Weihnachten, hin zu einem Weihnachten das echt ist und aufzeigt, es ist mehr Schicksal im Leben, als man es gerne wahr nehmen möchte.

So auch in diesem Buch. Es geht um Frauen, ihre Zuhälter und auch um den ein oder anderen Gast, der Weihnachten erleben möchte. Da gibt es den alten Lehrer, der Demenz hat, und es irgendwie nicht begreift und bei der Frau Rat sucht, dann gibt es Frauen, die einfach nur für ihre Familien aufkommen wollen, die meist im Ausland zu finden sind, dann gibt es einen Mann mit einem Hund, der sich absolut nicht von seinem Freund trennen will, denn sein Vierbeiniger Freund ist ihm mehr Trost und Nähe als es manch Mensch kann.

Wie hängen diese Personen zusammen, das musste ich mich lange fragen, denn ich erwartete eine Geschichte die wie ein Roman ist, und nicht wie ein Buch mit mehreren Kurzgeschichten, doch keine Kurzgeschichte in diesem Buch kann bestehen, wenn es nicht die andere dazu geben würde.

Am Ende bin ich dann doch etwas mit einem Fragenden Herzen, und mit dem Satz in meinem Herzen: War das Alles?

 

Schreibstil:

Das Buch ist nicht in einem Stück zu lesen, denn dazu berühren diese wahren Geschichten doch extrem das Herz, zum anderen ist die Sprache nicht ganz so leicht, sie ist gehoben und lädt ein, sich auf dieses Experiment Weihnachten mal anders einzulassen. Gar nicht so einfach, und doch wunderschön gestaltet.

Wobei kann man von solchen Schicksalen von Wunderschön sprechen?

 

Spannung:

Jede kurze Geschichte an sich ist spannend, denn wie kann es sein, das ein Mensch im Bordell landet? Wie kann ein Zuhälter ein Zuhälter werden, wie kann eine Frau alle Frauen unter sich scharren und von außen wirken, als wäre sie unnahbar in ihrem Herzen sieht es doch anders aus.

Tja das ist spannend zu erfahren, denn mal ehrlich, wie oft schaut man eben nicht hinter die Stirn, sondern nur bis zur Stirn? Das Buch hilft umzudenken und zu lernen, Menschen kann man eben nicht in Schubladen pressen. So auch diese Personen im Buch nicht.

 

Geschichte: 

Die Geschichte von Bordellen ist so alt, wie es die Menschen gibt, doch die Frage ist, wie geht man damit um, schaut man nur weg, geht man zu End selbst hin, oder versucht der Rauheit doch noch irgendwie Wärme und Liebe zu schenken?

Diese Frage kann man sich stellen, wenn man bereit dazu ist. So gibt es außer den Hilfsangeboten die im Buch angeboten werden, noch ganz viele andere Hilfestellen und Leistungen, man muss nur wissen wo, und hier fehlt mir am Ende leider eine Liste, wo sich Opfer oder einfach Menschen die helfen wollen, hinwenden könnten. Das hätte man aufgreifen können.

 

Weihnachten:

In diesem Buch ist Weihnachten, um genau zu sein der Heilige Abend. Doch nicht so wie man ihn sonst kennt, besinnlich auf eine gewisse Art schon, aber doch ganz anders. Und gerade das ist das was ich an diesem Buch schätze, es wird nicht nur „Heile Welt“ geboten, sondern aufgezeigt nicht jeder hat eine Familie und/oder Freunde wo er hingehen kann, manche sind einfach einsam und freuen sich über jede einzelne kleine Geste und sei sie noch so klein.

Empfehlung:

Dieses Buch ist empfehlenswert für alle, die mal ein anderes Weihnachten im Buch erleben möchte, als es sonst die perfekte Welt dargestellt wird, es ist aber auch einfühlsam und berührt auf eine ganz besondere Weise.

Deswegen schnappt euch das Buch, und taucht ab in eine Welt, die ihr vielleicht selbst nicht betreten wollen würdet, wenn ihr die Möglichkeit hättet, aber durch ein Buch ist es doch noch einmal etwas leichter.

 

Bewertung:

Ich gebe dem Buch vier Sterne. Die Geschichten waren berührend, aber das Ende befriedigte mich nicht und lies mich irgendwie leer zurück. Aber es kam dennoch ganz viel Wärme, Hoffnung und Liebe durch dieses Buch an mich heran, das ich sagen muss, vier Sterne sind einfach gut für die Geschichten, die ja irgendwie alle wahr sind, zumindest laut der Autorin.