Rezension

Weihnachtschaos in 24 Akten

Morgen, Klufti, wird's was geben -

Morgen, Klufti, wird's was geben
von Volker Klüpfel

Bewertet mit 4 Sternen

Klufti ist einfach herrlich. Wer das nicht so sieht, wird mit diesem Büchlein keine Freude haben, aber auf allen anderen wartet eine sehr kurzweilige Weihnachtsgeschichte mit dem typisch verpeilten Kommissar, der in diesem Buch keinen Fall, aber dafür immerhin 24 Katastrophen zu managen hat. Manch einer würde sagen, die hat er sich selbst eingebrockt (ich zum Beispiel), aber Klufti wird einfach sehr oft fehlinterpretiert und hat es tatsächlich auch alles andere als leicht. Er wird beispielsweise mitten in seiner Lieblingssendung von der von der Leiter stützenden Frau unterbrochen. Zum Kümmern muss dann ausgerechnet noch Doktor Langhammer vorbeikommen und Erika muss tatsächlich ins Krankenhaus. Klufti soll sich derweil ganz allein um die Weihnachtsvorbereitungen kümmern. Wer ihn kennt, weiß – das wird nicht ohne Probleme abgehen. Und dann muss auch noch ausgerechnet jetzt das Schwiegerdings Joschi aus Japan zu Besuch kommen. Kluftis Denglisch und seine Versuche die deutschen Weihnachtstraditionen an den japanischen Mann zu bringen – einfach köstlich. Kriminalistisch wird es nie, aber ich möchte nicht viel mehr verraten, lest einfach selbst.

Was das Lesen betrifft, so ist das Buch in 24 Katastrophen eingeteilt, was es ermöglicht das Buch als eine Art Adventskalender zu nutzen. Mir war das allerdings nicht möglich, denn ich musste einfach wissen, was alles passieren wird. So habe ich das Büchlein quasi in einem Rutsch gelesen und dabei völlig die Zeit vergessen. Wer die Klufti-Reihe kennt, weiß: Natürlich darf man keine politische Korrektheit erwarten, das Frauenbild ist eher antiquiert und Klufti ziemlich konservativ in vielen Belangen, aber hier ist das so überzeichnet, dass es einfach nur urkomisch daherkommt. Humor ist ja immer schwierig zu bewerten, aber ich kann für mich sagen, dass ich etliche Male wirklich schallend gelacht habe. Und ich würde auch wieder zu einem Buch ohne einen Kriminalfall mit dem Kommissar greifen. Sein Privatleben bietet mehr als genug Potential...

Für Fans der Reihe ist das Büchlein, trotz des extrem stolzen Preises, sicher eine gute Sache und ich kann es mir auch sehr gut als Geschenk vorstellen. Nur Weihnachtsstimmung ist dabei nicht wirklich aufgekommen (und das liegt sicher nicht nur daran, dass es im September zum Lesezeitpunkt dafür zu früh gewesen wäre) - dafür war es dann doch bisschen zu sehr Klamauk und Chaos, aber der absolut humorvollen Art.