Rezension

Weil du bei mir bist - Ganz nett aber nicht mehr

Weil du bei mir bist
von Anna McPartlin

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch hab ich mir Anfang Monat gekauft, einfach weil ich so begeistert über "Die letzten Tage von Rabbit Hayes" war. Auch der Klappentext war vielversprechen. Ich wollte es auch gleich lesen warum hatte ich denn 3 Wochen und warum gibts nur 3 Eulen? Das verrate ich euch jetzt gerne. 
Erst mal zum Cover, es ist im gleichen Stil wie das von Rabbit Hayes, nicht grade das schönste Cover aber speziell. Darum mag ich es ja schon fast wieder *lach* Der Titel wird zwar der Geschichte nur teilweise gerecht, auch der originale Titel "Pack up the Moon" erschliesst sich mir nicht wirklich. Aber zum Glück bin ich weder auf den Titel noch das Cover angewiesen.

Was den Schreibstil angeht, er war oky, flüssig zu lesen. Das ganze ist in der ICH-Form geschrieben. Doch scheint der Schreibstil noch nicht ganz ausgereift wie der bei Rabbit. Der hat mir dann doch besser gefallen. 

Was die Geschichte angeht, es geht um Emma, eine junge, glückliche Lehrerin, die alles hat was man sich wünscht. Die grosse Liebe, gute Freunde, liebende Eltern und einen Job den sie mag, doch das ändert sich in Sekunden als sie auf einer Party waren, denn ihre Liebe, John, wird bei einem Autounfall tödlich verletzt. Von Jetzt auf Nachher muss Emma mit dem Verlust fertig werden, doch das gelingt ihr nicht gleich, was ja eigentlich normal ist. Trauer dauert halt bei jedem Menschen verschieden lang. Sie verkriecht sich, liegt nur noch im Bett und geht auch nicht zur Arbeit, doch nach einem Monat rappelt sie sich auf und versucht wieder ins Leben einzusteigen. Was ihr, wie ich finde, dank ihrer Freunde und Familie auch gut gelingt. 
Emma erzählt uns aus ihrem Leben nach dem Tod ihres Freundes, wir bekommen einblicke in die verschiedenen Leben ihrer Freunde und dass ihrer Familie, also eine ziemlich vielschichtige Geschichte. Ich finde das die Autorin das Thema Trauer und Verlust, wie auch das Leben danach, gut angegangen ist. Denn es ist ein Leben danach, egal wer stirbt und wie lange man zusammen war. Ich find es wichtig das man auch über solche Themen spricht, man sich der eigenen Sterblichkeit bewusst wird, denn man lebt so vielleicht etwas bewusster. Was aber hat den Ausschlag gegeben das ich nur 3 Eulen vergeben kann? Hm... da gibt's verschiedene Gründe.

Als erstes muss ich fairerweise sagen das dieser Roman der erste von Anna McPartlin war und schon im Jahre 2005 in englisch erschienen ist. Für das ist er wirklich gut, doch wenn man Rabbit Hayes zuerst gelesen hat wird man vielleicht etwas enttäuscht sein. Aber jetzt zu den Mängeln... 

Der wohl grösste Mangel war für mich die Protagonistin. Emma, ich hab so oft gedacht: Wenn du meine Freundin wärst, hätt ich dir schon öfters mal einen Tritt in den Hintern gegeben". Sie hat mich einfach so oft genervt mit ihrer manchmal so mühsamen Art sich dumm zu stellen, zu verdrängen, zu ignorieren. Die Geschichte wirkt daher manchmal ziemlich langatmig auf mich und ich hatte keine Lust mehr weiter zu lesen. Da gab es Tage ohne lesen, und musste mich dann echt wieder überwinden weiter zu lesen.

Auch fehlte leider oft die Spannung, erst zum Schluss gab's dann noch kurz etwas davon. Was mich dann schon fast erschlagen hat weil ich gar nicht mehr mit so was gerechnet hatte. 

Und, ich hatte eine etwas andere Geschichte erwartet. Warum? Nun ja, der Klappentext vermittelte mir eine wirklich in Trauer erstickende Frau, die nur durch die Hilfe und Mühe ihrer Freunde aus dieser tiefen Depression raus kommt. Also wirklich Drama pur. Doch so ist es nicht, klar sind die Freunde immer an ihrer Seite, die waren es aber schon immer, und eigentlich hat Emma sich selber aufgerappelt. Klar bekommt sie Unterstützung von ihnen. Anna, Clodagh, Seàn und ihrer Familie, sind immer für sie da, sie sind eine eingeschworene Gruppe aber es ist nicht so das es ohne sie gar nicht gegangen wäre. 
 

Fazit

Eine gutes Debüt, mit Tiefgang, bei der es aber an Spannung fehlt und manchmal nervig ist.