Rezension

Weil man erst zu schätzen weiß, was man hat, wenn man es zu verlieren droht…

Sterne sieht man nur im Dunkeln - Meike Werkmeister

Sterne sieht man nur im Dunkeln
von Meike Werkmeister

Bewertet mit 3.5 Sternen

Anni lebt mit ihrem langjährigen Freund Thies in einer idyllischen Gegend in Bremen. Eigentlich sind die beiden schon lange ein glückliches Paar, den Schritt zum Ehepaar hin haben sie bislang einvernehmlich abgelehnt, weil sie den Trauschein nicht zum Glücklichsein brauchen. Anni ist in ihrem Job als Game-Designerin erfolgreich und eigentlich mit ihrem Job zufrieden.
Ja eigentlich, denn plötzlich ereignen sich Dinge, die Anni zum Zweifeln bringen: Thies macht ihr unverhofft einen Heiratsantrag und ihr Chef ein Karriereangebot, für das sie allerdings nach Berlin ziehen müsste – und plötzlich kommt Anni ins Grübeln, hinterfragt ihr Leben, ihre Beziehung, ihren Job…
Bei einer Auszeit auf Norderney versucht sich Anni über ihre Gefühle, ihre Ziele und ihr Leben allgemein klar zu werden.
Da Buch liest sich flüssig und ist nett geschrieben. Gerade die Szenen bei Annis Arbeit und wie ihre frisch designte Gameheldin plötzlich von der Praktikantin umgemodelt wird, haben mich wirklich zum Schmunzeln gebracht. Anni dagegen mochte ich ein paar Mal schütteln, weil sie alles, was sie hat als gegeben nimmt, ohne zufrieden zu sein, und auch wie sie sich über die vermeintlich konservativen Ideale ihrer Freunde - Hochzeit, Heim, Kinder – lustig macht.
Aber mit Anni bringt die Autorin auch ihre Leser dazu, sich Gedanken über den Sinn und die Ziele des eigenen Lebens zu machen. Schön und liebevoll beschrieben waren auch die Szenen auf Norderney, man merkt, dass die Autorin dort gerne Zeit verbringt.

Kurzum eine leichte Lektüre für Zwischendurch mit nachdenklichen Momenten, manchmal vielleicht etwas träge, so wie Annie und Thies, die mich an eingespieltes altes Ehepaar erinnert haben!