Rezension

"Weil wir anders sind."

Weil wir anders sind - Tanja Daniel

Weil wir anders sind
von Tanja Daniel

Bewertet mit 3 Sternen

Ein unterdrücktes Volk und eine verbotene Liebe. - "Denn sie fürchten uns, weil wir anders sind."

Weil wir anders sind ist ein Einzelroman von der Tanja Daniels und handelt von einer eher seltenere Idee. Der Titel hatte schnell mein Interesse geweckt und der Inhalt konnte mich für sich einnehmen, weshalb ich definitiv gespannt darauf war!
Das Cover finde ich nicht so sonderlich schön, aber dennoch durch die Farbgebung des Türkisblaus und der schönen, exotischen Frau sehr passend, denn es fasst das Thema sehr gut zusammen. Ich kann mich also bei dem Cover kaum beschweren.

Kara gehört dem Volke der Atlanti an und diese unterscheiden sich grundliegend von den Menschen und vor allem von ihren Widersachern, den Europäern. Durch ihre anatomischen Unterschiede sind die Atlanti wasseraffiner und schaffen es lange unter Wasser auszuhalten. Doch ihre immense Größe und Fähigkeiten treffen nicht auf Begeisterung, im Gegenteil, die Europäer sehen die Atlanti als eine Gefahr an und so werden sie gefangen genommen und in Lager gesteckt. In so einem lebt Kara und ihre Familie, sich immer bewusst, wie gefangen und hilflos die Atlanti sind. Unterdrückung und eine Hierarchie sind hier die Norm und Kara kann dem nicht länger zu schauen, auch wenn sie weiß, dass sie viel verlieren kann. Als sie dann eines Tages dem Soldaten und Europäer Julius begegnet, weiß sie jedoch wenig, dass dies ein Startschuss für Veränderung sein könnte und vor allem was hinter dem Soldaten steckt...
Der Schreibstil der Autorin war gut, flüssig und vor allem die Idee hinter der Geschichte konnte mich echt begeistern. Denn diese Grundidee mit den Atlanti und den Europäern fand ich ungewöhnlich und originell. Leider hat mir die Erzählperspektive etwas missfallen und es mir schwer gemacht, mich mit den Charakteren sofort zu identifizieren. Aber nachdem man sich einigermaßen daran gewöhnt hatte, waren die Seiten schnell gelesen.

Kara und Julius lernt man nur langsam kennen und leider musste ich erstmal richtig mit ihnen warm werden. Durch die Kürze des Buches ist das ziemlich schade, denn da hatte man sich an sie gewöhnt, da war es auch schon wieder vorbei. Ebenso konnte ich Karas Gedanken nicht immer verstehen, vielleicht sind wir dafür zu verschieden. Und die Nebencharaktere waren leider auch ziemlich blass, was aber ebenso teilweise auf die Kürze der Geschichte zurückzuführen ist.

Es ist echt super schade, denn ich habe das Gefühl, dass diese Geschichte wirklich richtig gut hätte werden können, denn sie hatte so viel Potenzial, das leider verschenkt wurde. Wäre die Geschichte viel länger, hätte man alles mehr ausbauen können: Die Charaktere, die Welt und auch die Handlung, die für mich in jeder Hinsicht zu schnell und teils zu oberflächlich war. Die Grundidee ist nämlich richtig gut, nur die Umsetzung ist nur mittelmäßig und kann nicht so recht überzeugen. Aber es ist trotzdem kurzweilig, interessant und unterhaltsam, nur leider nicht viel mehr. Von mir bekommt die Geschichte solide 3***!